Veröffentlicht am 12.04.2018 00:00

Schliersee · Tracht- und Handwerkermarkt im altbayrischen Dorf


Von red
Stilvolle Dirndl, in Handarbeit von Trachtenschneidern gefertigt.  (Foto: Wasmeier Museum)
Stilvolle Dirndl, in Handarbeit von Trachtenschneidern gefertigt. (Foto: Wasmeier Museum)
Stilvolle Dirndl, in Handarbeit von Trachtenschneidern gefertigt. (Foto: Wasmeier Museum)
Stilvolle Dirndl, in Handarbeit von Trachtenschneidern gefertigt. (Foto: Wasmeier Museum)
Stilvolle Dirndl, in Handarbeit von Trachtenschneidern gefertigt. (Foto: Wasmeier Museum)

Wenn ich im Ausland unterwegs bin und es um Bayern geht, hört man oft zwei Dinge, Oktoberfest und Lederhose. Ja es ist schon erstaunlich, zu welcher Berühmtheit es unsere Tracht gebracht hat.

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Aber was ist eigentlich die typisch bayrische Tracht? Ursprünglich bedeutet das Wort Tracht einmal nichts anderes als »das was getragen« wird und zwar entweder in einer Region oder aber in einer Zunft, also einer Berufsgruppe. Ein besonders bekanntes Beispiel einer Berufstracht ist die Münchner Tracht der Schäffler. Sie besteht aus einer schwarzen Kniebundhose, roten Jacken und den für den Fassmacher typischen Lederschurz.

Das traditionelle Handwerk erfreut sich zunehmender Beliebtheit

Zu sehen ist die Tracht beim Festzug zum Oktoberfest oder beim Schäfflertanz, der in München allerdings nur alle sieben Jahre aufgeführt wird. Die nächste Möglichkeit ist aber schon 2019 oder täglich um 12:00 Uhr auf dem Münchner Marienplatz. Denn das Glockenspiel des neuen Rathauses zeigt den Schäfflertanz in einer mechanischen Meisterleistung. Aber zurück zur Tracht. Was ist nun die typisch bayrische Tracht? Sie werden es sich schon denken, es gibt sie gar nicht. Dadurch, dass verschiedene Berufe, unterschiedliche Regionen und zuletzt die Mode Einfluss nahm, haben sich mannigfaltige Trachten entwickelt.

Am häufigsten ist sicherlich die oberbayrische Gebirgstracht, die allerdings wiederum in sechs Untergruppen gegliedert ist. Wer aber schon einmal den Oktoberfestumzug gesehen hat, weiß, es gibt noch zahllose andere Trachten, von der Dachauer Tracht über die Hallertauer Tracht bis hin zur fränkischen Tracht.

So unterschiedlich die Trachten, so unterschiedlich auch die Berufe, die damit verbunden sind, vom Gamsbartbinder bis hin zum Schumacher, von Kopf bis Fuß quasi. Auf unserem Trachten- und Handwerkermarkt, der nächstes Wochenende bei uns im altbayrischen Dorf stattfindet, können sie zahlreichen dieser Handwerker über die Schulter schauen. Egal ob Goldsticker oder Trachtenschneider. Haben Sie schon einmal gesehen wie ein Hut gefertigt wird oder ein Gamsbart gebunden?

Dann besuchen Sie uns doch im Freilichtmuseum und beobachten Sie, wie der Gamsbartbinder die feinen Rückenhaare der männlichen Gämsen zuerst zu kleinen Bündeln und dann zum großen Gamsbart bindet. Auch der Trachtenschuh will auf eine ganz spezielle Weise hergestellt werden. Die zahlreichen Aussteller beherrschen noch perfekt diese Handwerkstechniken, die bereits kurz vor dem Aussterben waren. Fast spielend sieht es zum Beispiel aus, wenn unser Edelweißschnitzer Sepp Fürst aus einem Holzrohling das zierliche Blümchen schnitzt. Wer es selbst einmal versucht, der wird merken, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist. Aber zum Glück gibt es ja den Sepp, der seine kleinen Kunstwerke auch verkauft. Und egal welche Tracht, ein geschnitztes Edelweiß passt immer. Wenn Sie zwischen dem vielen Zuschauen auf einmal ein Loch in Ihrem Bauch spüren, so ist unser altbayrisches Wirtshaus »Zum Wofen« nicht weit.

In unserem gemütlichen Biergarten können Sie sich bei einem frisch gezapften Museumsbier oder Kaffee und Kuchen wieder stärken. Noch ein kleiner Tipp von mir, während dem Trachten- und Handwerkermarkt ist sowohl Samstag als auch am Sonntag unsere Schnapsbrennerei in Betrieb. Ein kleiner Abstecher dorthin lohnt sich! Ich freue mich auf Ihren Besuch, gerne auch in Tracht!

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