»Starke Zeichen« aus Bayern:
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Bei ihrem Treffen mit dem Landesvorstand des Bundes des Vertriebenen und den bayerischen Landesvorsitzenden der Landsmannschaften waren sich BdV-Chef Christian Knauer und die neue Aussiedler- und Vertriebenenbeauftragte der Staatsregierung, Sylvia Stierstorfer, MdL, einig, dass es sehr gut läuft im Verhältnis von Freistaat und Vertriebenen, und dass die Vertriebenen seitens der Politik in Bayern parteiübergreifend eine außergewöhnliche Wertschätzung erfahren: »In Bayern fühlen sich die Heimatvertriebenen und Aussiedler zu Hause. Denn der Freistaat setzt sich mehr als jedes andere Land für ihre Belange ein und unterstützt sie tatkräftig«. Einhellig begrüßt wurde auch die Dynamik, die der neue Ministerpräsident Dr. Markus Söder in die Aussiedler- und Vertriebenenpolitik gebracht hat.
Wichtigster Ausdruck dieser neuen Dynamik ist die Berufung von Sylvia Stierstorfer in das neu geschaffene Amt der Beauftragten der Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene. Christian Knauer als BdV-Landesvorsitzender und die fast vollständig anwesenden Vertreter der in Bayern aktiven Landsmannschaften begrüßten ausdrücklich diese Entscheidung des Ministerpräsidenten und freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit mit der Beauftragten. Sylvia Stierstorfer sieht sich dabei als »Kümmerin«, die die Belange der Aussiedler und Vertriebenen aufgreifen und in die Politik einspeisen wird.
Dabei dürfte sie auch von ihren Erfahrungen als langjährige Vorsitzende des Petitionsausschusses im Landtag profitieren. Sie sieht ihre Aufgabe in der Unterstützung der Anliegen und Interessen der Vertriebenen und Aussiedler, aber auch darin, die öffentliche Wahrnehmung und Wertschätzung dieser für Bayern so wichtigen Bevölkerungsgruppen zu fördern. Hieran anknüpfend, sprach der BdV-Vorsitzende das Thema »Rentengerechtigkeit« an.
Die Spätaus- siedler sind hier, so Knauer, »durch Einschnitte seit den neunziger Jahren erheblich schlechter gestellt als die übrige Bevölkerung und müssen häufig Hilfe aus den Sozialkassen beantragen«. Die Beauftragte sicherte zu, sich dieses Themas weiter anzunehmen, und erinnerte an eine diesbezügliche Bundesratsinitiative der Bayerischen Staatsregierung im vergangenen Jahr, die dort leider keine Mehrheit gefunden hatte.
Während des Gesprächs zwischen der neuen Beauftragten mit den Vertretern der Vertriebenen und Aussiedler zeigten sich die Teilnehmer erfreut über die großartige Unterstützung ihrer Arbeit und Belange seitens des Freistaats, die bundesweit ihresgleichen suche. Dabei wurde auch der Wunsch geäußert, den Schüleraustausch mit den Herkunftsländern der Vertriebenen und Aussiedler auszubauen, wobei die Landsmannschaften auch ihrerseits verstärkt auf die Jugendarbeit setzen würden. Mehrheitlich hoben die Anwesenden hervor, wie gut sich das Verhältnis zu den Nachbarn im Osten mittlerweile entwickelt habe und auf wie viel Verständnis ihre
Anliegen dort stießen.
Entsprechend hätten die Landsmannschaften auch ihr Engagement vor Ort und den Kulturaustausch forciert. Gleichzeitig bedauerten sie, wie wenig die Deutschen über den Osten Europas wüssten und forderten, dass die geschichtlichen Hintergründe der Vertreibung und die gemeinsa- me Geschichte der Deutschen und ihrer östlichen Nachbarn stärker Eingang in den Schulunterricht finden müssten.
Die Beauftragte und ihre Gesprächspartner aus den Verbänden zeigten sich zuversichtlich, dass Bayern auch hier künftig eine Vorreiterrolle übernehmen werde.