Veröffentlicht am 11.08.2018 00:00

Schliersee · Patrona Bavariae


Von red
Der Altarraum der Kapelle ist im spätgotischen Stil der Christusfigur nachempfunden.	  (Foto: Markus Wasmeier Museum)
Der Altarraum der Kapelle ist im spätgotischen Stil der Christusfigur nachempfunden. (Foto: Markus Wasmeier Museum)
Der Altarraum der Kapelle ist im spätgotischen Stil der Christusfigur nachempfunden. (Foto: Markus Wasmeier Museum)
Der Altarraum der Kapelle ist im spätgotischen Stil der Christusfigur nachempfunden. (Foto: Markus Wasmeier Museum)
Der Altarraum der Kapelle ist im spätgotischen Stil der Christusfigur nachempfunden. (Foto: Markus Wasmeier Museum)

Es gibt unvergessliche Momente im Leben. Hochzeiten gehören dazu. So freut es mich ganz besonders, dass letztes Wochenende die erste Trauung in unserer Heilig Kreuz Kapelle stattgefunden hat.

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Aber auch etliche Taufen hatten wir schon, dies sind ebenso einzigartige Momente für ein Leben. Beide haben etwas mit dem christlichen Glauben zu tun. Und auch kommende Woche, am Mittwoch, wird in Bayern ein hoher Feiertag begangen, Mariä Himmelfahrt.

Welche große Bedeutung der Tag hat sieht man an der Häufung der Bräuche, die mit diesem Datum verbunden sind. So ist Mariä Himmelfahrt zum Beispiel Wetterlostag, an dem man glaubte, mithilfe dem Blütenstand der Königskerze vorhersagen zu können, wie schneereich der Winter wird.

Wie ich Ihnen letzte Woche schon an dieser Stelle erzählt habe, war das Wissen über das Wetter überlebenswichtig. Aber nicht nur die Königskerze, auch andere Pflanzen spielen am 15. August eine Rolle. So werden Kräuterbuschen geweiht, die das Haus und das Vieh vor Unheil und Krankheit verschonen sollen. Und ganz besonders wird der Tag als großer Frauentag begangen, an dem man die wichtige Rolle der Frau besonders würdigt. Sie sehen schon, der Gottesmutter hat man eine ganze Menge an Aufgaben zugetraut. Gerade in Bayern ist die Marienverehrung besonders groß, so wurden ihr zu Ehren auch viele Kapellen oder Kirchen geweiht.

Die heilige Maria ist als Patrona

Bavariae auf der Münchner

Theresienwiese in Bronze gegossen

Ganz bekannt ist natürlich die Münchener Frauenkirche. Übrigens sind die Münchner zurecht sehr stolz auf ihren Dom. Denn der Backsteinbau wurde aus Mitteln der Bürger errichtet. Denn München war damals eine wohlhabende Stadt, deren Bürger sich schon allein aus Repräsentationsgründen eine große Kirche wünschten, die Reisende und Händler schon weit vor ihrer Ankunft erblickten.

So beherrschend ist unsere kleine Holzkapelle nicht. Aber wir haben bei uns im Freilichtmuseum auch keine Stadt, sondern ein altbayrisches Dorf. Das Besondere aus heutiger Sicht ist die Holzbauweise. Früher wurden viele Kapellen aus Holz errichtet. Jedoch wurden sie im Laufe der Jahre oft ein Opfer der Witterung. Deshalb sind heute nur noch wenige dieser Kapellen erhalten. Wenn Sie vor einem Besuch bei uns im Museum einmal eine solche Kapelle sehen wollen, dann sollten Sie eine Bergtour auf die Brecherspitze machen. Oben am Grat steht noch so eine kleine Kapelle, die liebevoll von ehrenamtlichen Helfern gepflegt und erhalten wird.

Wenn es Ihnen im Moment allerdings zu heiß ist, dann besuchen Sie gleich unsere Heilig Kreuz Kapelle. Mein Vater, gelernter Maler und Restaurator hat sie in vielen Arbeitsstunden mit Hilfe unzähliger Helfer errichtet. Dabei hat er das Altarbild nach spätgotischem Vorbild nachempfunden, einen unvollständigen Kreuzweg ergänzt und Figuren geschnitzt. So ist die Kapelle zu einem Kleinod geworden, das Sie bestimmt beeindrucken wird. Vielleicht nutzen Sie ja den Feiertag kommende Woche, um einzutauchen in das Landleben wie es einst war. Mit allem was dazu gehört, sogar eine museumseigene Brauerei haben wir. Und irgendwie gab es ja schon immer eine Verbindung von Kirche und Bier, schließlich waren viele Brauereien einst im Besitz von Klöstern. Somit ist es also sicher keine Sünde, am großen Frauentag ein kühles Museumsbier in unserem gemütlichen Biergarten zu genießen. Ich freue mich auf Ihren Besuch.

Ihr Markus Wasmeier

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