Veröffentlicht am 10.08.2018 00:00

Die Münchner steigen um


Von red
Die Münchner benutzen im Verhältnis immer öfter das Fahrrad. Auch der ÖPNV verzeichnet steigende Zahlen. Das Auto bleibt dagegen immer häufiger stehen.	 (Foto: cr)
Die Münchner benutzen im Verhältnis immer öfter das Fahrrad. Auch der ÖPNV verzeichnet steigende Zahlen. Das Auto bleibt dagegen immer häufiger stehen. (Foto: cr)
Die Münchner benutzen im Verhältnis immer öfter das Fahrrad. Auch der ÖPNV verzeichnet steigende Zahlen. Das Auto bleibt dagegen immer häufiger stehen. (Foto: cr)
Die Münchner benutzen im Verhältnis immer öfter das Fahrrad. Auch der ÖPNV verzeichnet steigende Zahlen. Das Auto bleibt dagegen immer häufiger stehen. (Foto: cr)
Die Münchner benutzen im Verhältnis immer öfter das Fahrrad. Auch der ÖPNV verzeichnet steigende Zahlen. Das Auto bleibt dagegen immer häufiger stehen. (Foto: cr)

Nach der U-Bahn ist das Fahrrad das zweitschnellste Verkehrsmittel in München. Das wissen immer mehr Münchner zu schätzen. Der bundesweiten Studie »Mobilität in Deutschland 2017« zufolge legen die Münchner anteilig deutlich mehr Wege mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurück als bei der letzten Erhebung 2008.

Dafür fahren sie anteilsmäßig weniger mit dem Auto und gehen weniger Strecken zu Fuß. Auch im Münchner Umland sind die Anteile des öffentlichen Verkehrs und des Radverkehrs gestiegen.

Für die Stadt München ergibt sich aus den Ergebnissen indirekt ein stadtplanerischer Auftrag. So kündigt Oberbürgermeister Dieter Reiter ein breiteres Radwegenetz sowie den großangelegten Ausbau des Nahverkehrsnetzes an.

Die Mobilitätsquote, also der Anteil von Personen, die an einem durchschnittlichen Tag außer Haus unterwegs (mobil) sind, ist im Vergleich zur Studie MiD 2008 leicht gesunken: Im Schnitt waren 88 Prozent der Münchner und Umlandbewohner an einem durchschnittlichen Tag außer Haus unterwegs, drei Prozentpunkte weniger. Im sogenannte »Modal Split« ist aufgeführt, zu welchen Anteilen die unterschiedlichen Verkehrsmittel »Motorisierter Individualverkehr« (MIV, entspricht Autos und Motorrädern), deren Mitfahrer, ÖPV (Öffentlicher Personenverkehr), Fahrrad und zu Fuß genutzt werden. Während sich Fahrrad und ÖPV in München und dem Umland gleichermaßen positiv entwickelten, hat im Umland auch der MIV zugenommen. So werden dort 44 Prozent der Wege mit dem Auto zurückgelegt, 2008 waren 42 Prozent.

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In München, wo die Verkehrsinfrastruktur deutlich dichter ist und mehr Alternativen zum Auto bietet, ist der MIV-Anteil von 27 auf 24 Prozent zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum sind mehr Menschen aufs Rad umgestiegen. Der Fahrradanteil ist von 14 Prozent im Jahr 2008 auf 18 Prozent angestiegen. Ebenso groß, nämlich vier Prozentpunkt war der Rückgang der Wege, die zu Fuß bewältigt werden: 28 zu 24 Prozent.

Auch wenn die Fortbewegung in München auf vielen Wegen möglich ist, so gibt es auch im Umland mehr Alternativen. Ein Fünftel der erwachsenen Münchner Bevölkerung und drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung im Münchner Umland besitzt mittlerweile eine Carsharing-Mitgliedschaft.

Um die Ergebnisse der Studie MID 2017 zu interpretieren, seien noch weitere Analysen nötig. Diese würden bis Herbst fortgesetzt und in einem Ergebnisbericht zusammengefasst, kündigt die Stadt München an. Sicher sagen lasse sich jedoch schon jetzt, dass sich das in den vergangenen zehn Jahren veränderte Mobilitätsverhalten vor allem auf das starke Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum sowie auf innovative Mobilitätsangebote und -entwicklungen zurückzuführen sei. Die Daten der Studie stellen eine Grundlage für die Verkehrsplanung dar und seien für die Erarbeitung des neuen Mobilitätsplans und die Entwicklung von Zielen, Strategien und Maßnahmen für eine stadtverträgliche Mobilität unerlässlich.

Stadtbaurätin Professorin Dr. (l) Elisabeth Merk freut sich über die Entwicklung in München. »Die Ergebnisse zeigen, dass das Fahrrad und die öffentlichen Verkehrsmittel bei den alltäglichen Wegen der Münchnerinnen und Münchner immer wichtiger werden. Diese positive Entwicklung wollen wir durch eine räumlich abgestimmte und integrierte Stadtentwicklungs- und Verkehrsplanung weiterführen.« cr

Hintergrundinfo:

Die MiD-Studie ist ein gemeinsames Projekt des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur, einiger Bundesländer, Städte und Gemeinden, von Planungsverbänden, Aufgabenträgern sowie von zahlreichen regionalen Verkehrsverbünden und -betrieben. Ein ganzes Jahr lang wurden 14.410 zufällig ausgewählte Haushalte zu ihrem alltäglichen Verkehrsverhalten befragt, 8.195 davon in München. Die Landeshauptstadt München hat sich zum dritten Mal an der MiD beteiligt. Darüber hinaus haben die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und die Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV) Vertiefungsstichproben beauftragt.

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