Veröffentlicht am 06.11.2020 02:32

Selbst gedichtet, handgeschrieben

Kunstvolle Kalligrafie präsentiert die Ausstellung „Lyrik & Letters“ im Giesinger Mini-Musem für Poesie. (Foto: VA)
Kunstvolle Kalligrafie präsentiert die Ausstellung „Lyrik & Letters“ im Giesinger Mini-Musem für Poesie. (Foto: VA)
Kunstvolle Kalligrafie präsentiert die Ausstellung „Lyrik & Letters“ im Giesinger Mini-Musem für Poesie. (Foto: VA)
Kunstvolle Kalligrafie präsentiert die Ausstellung „Lyrik & Letters“ im Giesinger Mini-Musem für Poesie. (Foto: VA)
Kunstvolle Kalligrafie präsentiert die Ausstellung „Lyrik & Letters“ im Giesinger Mini-Musem für Poesie. (Foto: VA)

Kreatives Chaos breitet sich im Schaufenster des Spix, dem Giesinger Mini-Museum für Poesie in der Tegernseer Landstraße 155 aus: eine vollgekleckste Mappe, ein ausgewaschener Farbkasten, Tusche, Federn, bunt gescribbelte Reklameplakate. So ähnlich mag es auf dem Schreibtisch des Münchner Grafikers Toni Attensperger (1921 bis 1993) ausgesehen haben.

Im Innern des Spix enthüllt die Ausstellung „Lyrik & Letters“ Attenspergers wahre Leidenschaft: die Kalligrafie. Wie ein mittelalterlicher Buchmönch hat der Grafiker vor allem romantische Gedichte mit der Feder fein säuberlich abgeschrieben und mit kunstvollen Initialen und verschlungenen Arabesken verziert. Jahrzehntelang lagen die Arbeiten in der Schublade seiner Tochter, Monika Attensperger. Als diese vergangenes Jahr erfuhr, dass es bei ihr ums Eck in Giesing nun ein Poesie-Museum gibt, brachte sie die Arbeiten spontan vorbei.
Zusammen mit den Poesieboten entstand die Idee zu dem Ausstellungsprojekt, das Toni Attenspergers Werke aktuellen handgeschriebenen Gedichten aus dem Poesiebriefkasten gegenüberstellt. Die einzigartige Münchner Sammelstelle für lyrische Post macht bereits seit 2013 die Klappe für Gedichte aller Art auf. Die Sammlung ist so groß geworden, dass dafür Ende 2017 das Spix eröffnet worden ist.
So will die Ausstellung nicht nur Schönes aus vergangenen Tagen zeigen, sondern gerade in der heutigen digital geprägten Welt Menschen zum Dichten und zum Schreiben mit der Hand ermutigen. Der Bezirksausschuss 17 unterstützt das Projekt.
Die Ausstellung hat bis Ende Februar jeden Freitag 15 von 19 Uhr und jeden Sonntag 13 von 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Zum Weiberfasching, am 28. Februar, ab 19 Uhr, tobt im Spix eine verrückte Faschings-Finissage unter dem Motto „Buchstabensalat“. Kostüme erwartet traditionell eine Überraschung. Der Eintritt ist frei, auch für Krawattenträger.

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