Im Münchner Schwulenzentrum Sub gibt es künftig eine Gruppe für schwule und bisexuelle Muslime. Das erste Treffen findet am Freitag, 25. Januar, 19.30 Uhr, statt.
Was bedeutet es, ein schwuler Muslim zu sein? Will ich mich überhaupt so nennen? Zwischen Koran und Kebab, Wasserpfeife und Sunna, auf der Flucht, auf der Suche, ein Liebender, ein Ishq, ein Sehnender, auf dem rechten, den queeren Weg? Die neue Gruppe im Sub stellt sich viele Fragen. Willkommen ist jeder Moslem, der kommen mag. Wer Lust hat auf Chai oder Tarkan, Salat oder Salāt, Disput, Palavra, Lachen oder gemeinsam Weinen oder auch nur auf ein Baklava. Wer gerne Mashrou'Leila hört oder einfach reden möchte, über sein Visum, Hartz4, den Sudan oder Männer. Egal ob er Shia oder Sunni ist, Alevit oder Sufi: „Wenn Du ein Ishq bist, komm!“
Das Sub ist das Schwule Kommunikations- und Kulturzentrum Münchens. Gegründet wurde es 1986 als Zentrum für alle Schwulengruppen der Stadt. Zum Sub gehören ein Café, etliche Freizeit- und Selbsthilfegruppen, die psychosoziale Beratungsstelle und das Projekt Prävention für sexuelle Gesundheit (HIV, STI). Regelmäßig macht das Sub auch Kunst: Das Schwulenzentrum zeigt Filme, stellt aus, lädt zu Lesungen und Vorträgen, führt Debatten, macht Theater. Seit vielen Jahren öffnet sich der Verein auch verstärkt für Männer mit Migrationshintergrund und passt sein Angebot dafür ständig an. Auch schwulen und bisexuellen Muslimen will das Sub eine Heimat bieten.