Veröffentlicht am 06.11.2020 06:42

Bürgeranliegen zum S-Bahnhof Unterschleißheim

Mit einem gemeinsamen Antrag greifen die CSU Unterschleißheim und die FDP Unterschleißheim die Anregungen zahlreicher Bürger auf. Diese monieren, dass die beiden Bahnsteige beim S-Bahnhof Unterschleißheim nach dem barrierefreien Ausbau im nicht überdachten Bereich schmäler sind als früher. Bei einer Breite des bepflasterten Bereichs von 2,90 Metern abzüglich 1,20 Meter Sicherheitsstreifen verbleiben nur noch 1,70 Meter Bahnsteigbreite für die wartenden Fahrgäste. Angesichts von mehreren hundert Fahrgästen zu Stoßzeiten sei diese Bahnsteigbreite völlig unzureichend. Im überdachten Bereich sind die Bahnsteige bis zu einer Breite von 4,90 Metern bepflastert.

CSU und FDP setzen sich dafür ein, die Gehsteige auf beiden Seiten des S-Bahnhalts Unterschleißheim auf gesamter Bahnsteiglänge in einer Breite von mindestens 4,90 Metern zu bepflastern, um dessen sichere Nutzung zu gewährleisten. Die zu schmalen Bahnsteige führen dazu, dass für die wartenden und vorbeigehenden Bahnkunden weniger Raum bleibt, insbesondere im nicht überdachten Teil. Gerade zu Stoßzeiten, wenn die Bahnsteige überfüllt sind, kommt man nur noch auf dem Sicherheitsstreifen an den wartenden Fahrgästen vorbei. Anfang des Jahres ist es bereits zu einem Personenunfall mit einem vorbeifahrenden Zug gekommen.
Idealerweise sollte die Verbreiterung noch im Zuge der laufenden Baumaßnahmen erfolgen, um Beeinträchtigungen für die Fahrgäste durch Baumaßnahmen so weit als möglich zu minimieren. Eine Motivation für den gemeinsamen Antrag besteht für CSU und FDP nicht zuletzt darin, dass sich die Bahn in den bisherigen Gesprächen mit dem Bürgermeister nicht gerade aufgeschlossen für die Anliegen der Bürger gezeigt hat. Dem Vernehmen nach beruft sich die Bahn auf DIN-Normen, die breitere Bahnsteige erst dann vorsehen, wenn Züge mit mehr als 160 Stundenkilometern vorbeifahren, was in der Unterschleißheim nicht der Fall sei. Der Antrag sieht vor, die Verhandlungen seitens der Stadt mit dem Ziel zu führen, dass die Deutsche Bahn die Kosten für die nutzerfreundlichere und sichere Gestaltung ihrer Bahnsteige nach Möglichkeit selbst trägt. Sollten die Verhandlungen mit der Bahn jedoch zu keinem Erfolg führen, soll die Stadt die anfallenden Mehrkosten im Interesse ihrer Bürgerinnen und Bürger notfalls selber tragen, da die Bürger nach Ansicht von CSU und FDP nicht unter einer Verweigerungshaltung der Bahn leiden sollten. In jedem Fall ist der Stadtrat nochmals mit der Angelegenheit zu befassen, wenn absehbar ist, ob und welche Mehrkosten für die Stadt anfallen. Am Ende eines Umbaus, der den Anspruch verfolgt, behindertengerecht zu sein, sollten die Bahnsteige auch tatsächlich bürgerfreundlich, verkehrssicher und behindertengerecht sein. Die Stadt beteiligt sich schon bislang in Millionenhöhe am behindertengerechten Ausbau. Da dürfen die Bürger zu Recht erwarten, dass die neu gestalteten Bahnhöfe nicht weniger Komfort und Sicherheit bieten.

Ein jahrelanges Ärgernis zur Winterzeit sollte bei dieser Gelegenheit nach Ansicht von CSU und FDP ebenfalls in Angriff genommen und beseitigt werden. Die Treppenaufgänge sind bei Schnee und Eis gefährlich, wenn sie nicht rechtzeitig geräumt werden. Das hat in der Vergangenheit nicht immer geklappt und ist auch diesen Winter – wie Beschwerden von Bürgern zeigen – nach wie vor ein Problem. Mit einer Überdachung wäre sichergestellt, dass die Treppenaufgänge weitgehend schneefrei bleiben. Darum sprechen sich CSU und FDP in ihrem gemeinsamen Antrag auch dafür aus. Eine Überdachung würde letztlich sogar Kosten einsparen, die ansonsten für den Räumdienst aufgewendet werden müssten.

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