Die Baumfällarbeiten zum vierspurigen Ausbau des Föhringer Rings haben am 5. Februar begonnen. Insgesamt vier Bauphasen umfasst das für den Verkehr im Münchner Nordosten wichtige Projekt des Staatlichen Bauamtes Freising. Die Umsetzung der Bauphasen wird schrittweise in den Jahren 2019 bis 2025 erfolgen.
Der Föhringer Ring gehört zu den meistbefahrenen Straßenabschnitten im Groß- raum München. Für das Jahr 2025 sagen Prognosen einen weiteren Anstieg des Verkehrs auf bis zu 74.000 Fahrzeuge pro Werktag voraus. Das entspricht in etwa der Einwohnerzahl einer mittelgroßen bayerischen Stadt wie Bayreuth oder Bamberg. „Das steigende Verkehrsaufkommen stellt nicht nur die Geduld der Autofahrer durch lange Staus, Verzögerungen und erhöhtem Unfallrisiko auf die Probe, sondern geht auch den Straßen und Brücken auf der Strecke an die Substanz“, erklärt Bauoberrat Stefan Rinderer vom Staatlichen Bauamt Freising. Insbesondere der Zustand der Isarbrücke hat sich in den letzten Jahren signifikant verschlechtert. „Es gibt also dringenden Handlungsbedarf, um die Region verkehrsfit zu machen“, betont Rinderer.
Die Erweiterung von zwei auf vier Fahrstreifen erfordert den Bau einer zusätzli- chen Brücke zur Querung von Isar und Isarkanal südlich der bestehenden Herzog- Heinrich-Brücke. „Bei den Bauwerksbemessungen werden aktuelle Lastmodelle zugrunde gelegt, die dem zunehmenden Verkehrsaufkommen und den steigenden Verkehrslasten im Vorfeld Rechnung tragen“, so Rinderer. Denn die neuen Brücken sollen ohne größere bauliche Eingriffe ihren Zweck zumindest für die nächsten 80 Jahre erfüllen.
Der Bau der neuen Brücke wird in 2019 beginnen und unmittelbar südlich der bestehenden Brücke erfolgen. „Dies hat den Vorteil, dass der Verkehr während der Bauzeit weitestgehend ungestört auf der Herzog-Heinrich-Brücke weiterlaufen kann“, erläutert der Bauoberrat.
Nach der Fertigstellung des Neubaus wird der Verkehr auf die neue Brücke umgelegt. Erst dann wird die bestehende Brücke abgebrochen und an gleicher Stelle neu gebaut (Bauphase Isarbrücke Nord), sodass zukünftig auf zwei Brücken jeweils zwei Fahrstreifen und ein Aus- bzw. Einfädelstreifen zur Verfügung stehen.
Bevor die 170 Meter lange Isarbrücke Süd – südlich der bestehenden Herzog-Heinrich-Brücke – gebaut werden kann, sind einige vorbereitende Arbeiten erforderlich. „Um das Baufeld frei zu machen, wird Bewuchs entfernt, werden Kampfmittel sondiert, das Baufeld mittels Zufahrten erschlossen und Versorgungsleitungen verlegt“, erklärt Rinderer.
Die erforderlichen Rodungsarbeiten für den Bau der südlichen Herzog-Heinrich-Brücke werden ab sofort durchgeführt. „Um die Ver- kehrsteilnehmer bei den Fällarbeiten nicht zu gefährden kommt es am Sonntag, 17. Februar 2019, zu einer Vollsperrung des Föhringer Rings,“, kündigt Rinderer an.
Aus Naturschutzgründen erfolgt die Rodung von Gehölzen und Waldbeständen aus- schließlich zwischen 1. Oktober und 28. Februar.
Da durch die Zugänglichmachung des zukünftigen Brückenstandorts die beste- hende Gehölzstruktur unterbrochen wird, errichtet das Staatliche Bauamt Freising nach Abschluss der Rodungsarbeiten, voraussichtlich im März 2019, im Bereich der Gehölzlücken einen temporären Maschendrahtzaun mit einer Höhe von bis zu vier Metern. Der Zaun dient vor allem Fledermäusen als Leiteinrichtung und damit als Ausgleich für die Unterbrechungen im Gehölz.
„Er soll die Tiere am neu entstandenen Gehölzrand halten und verhindern, dass sie in den Verkehrsraum des Föhringer Rings gelangen – zu ihrem eigenen Schutz und zum Schutz der Verkehrsteilnehmer“, erläutert Rinderer. Die temporäre Leiteinrichtung kann im Laufe des Bauprojektes jederzeit versetzt und flexibel an die baulichen Notwendigkeiten angepasst werden – ohne die artenschutzrechtlichen Anforderungen zu verletzen.
Über den Baufortschritt und die weiteren Planungen in den jeweiligen Bauphasen informiert das Staatliche Bauamt Freising die Öffentlichkeit regelmäßig auf der Projektwebsite www.ausbau-foehringer-ring.de.