Am Freitag verabschiedete sich der SPD Kreisverband Ebersberg von seinem Vorsitzenden Thomas Vogt aus Zorneding. Er hatte das Amt acht Jahre innegehabt. Zu seiner Nachfolgerin wurde Dr. Bettina Marquis aus Pliening gewählt. Mit der Wahl des neuen Kreisvorstandes, der sich als Team aufgestellt hat, geht der SPD-Kreisverband in die nächsten zwei Jahre. Erfahrene Politiker, die in ihren jetzigen Funktionen ihre Arbeit fortsetzen, werden ergänzt durch jüngere und neue Gesichter, wie z.B. die oberbayrische Juso-Vorsitzende Lena Wagner aus Egmating, Conny Gütlich aus Poing und Diana Thalhammer aus Kirchseeon. Doris Rauscher, Albert Hingerl, Sepp Mittermeier und Markus Brennhäuser sichern als Etablierte in ihren Ämtern Kontinuität und Erfolg.
Dr. Bettina Marquis, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen in Bayern und auf Bundesebene und Gemeinderätin in Pliening, und langjähriges Kreisvorstandsmitglied, komplettiert das bewährte Team mit ihrer langjährigen politischen Erfahrung an der Spitze des Kreisverbandes.
Mit dieser Entscheidung läutet der Kreisverband auch die Gestaltung der Zukunft hin zu einem Generationenwechsel ein. Übergänge brauchen Zeit, das heißt, dass erst in zwei Jahren Jüngere stärker in die politische Verantwortung gehen können. Das gewählte Team ist bereit, Verantwortung zu tragen und mit Kraft und Engagement in die anstehende Europawahl und im März 2020 in die Kommunalwahlen zu gehen.
Die Ebersberger Landtagsabgeordnete Doris Rauscher gab zu Beginn der Versammlung einen Überblick über ihre Arbeit im Landtag. Sie hat als Abgeordnete der SPD den wichtigen Vorsitz des Ausschusses für Sozialpolitik inne. Poings Bürgermeister Albert Hingerl sprach in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion: Die SPD habe dort keine Mehrheit, aber eine Stimme! Aktuell zeichnet sich ab, der Bevölkerung einen freien Zugang zum Kastensee, gemäß bayrischer Verfassung, zu sichern. Albert Hingerl nutzte seine Ansprache als einen Weckruf: Die Kommunalwahl 2019 stehe vor der Tür und es sei ab sofort Wahlkampf zu machen!
Thomas Vogt erhielt zum Abschied lebhaften und langen Applaus. Doris Rauscher überreichte ihm eine besondere Flasche Rotwein, als Symbol der Dankbarkeit für die von ihm geleistete Arbeit. Dr. Bettina Marquis sagte in ihrer Bewerbungsrede, alle Politik finge vor der eigenen Haustür an; eigentlich schon im Haus, und zwar am Küchentisch. Dieser Bereich sei aber privat, d.h. der Öffentlichkeit entrissen, und gehe niemanden etwas an. Aber die lokale Ebene sei den Menschen am nächsten, der Gemeinderat, der Stadtrat, der Kreistag. Hier in der Kreis-SPD seien wir zuhause, in den Gemeinden, im Landkreis. Heimat gehöre nicht einer bestimmten Partei, sondern allen gemeinsam. Man könne sie aber nicht in Watte packen, sondern müsse sie zukunftsfähig entwickeln. Man dürfe nicht alles, was Mutter Erde hergibt, verbrennen, nicht Boden, Luft und Wasser so stark belasten und nicht alles zubetonieren. Es gebe jetzt mit der sozialökologischen Politik mehr Chancen auf Umweltpolitik in der SPD als vorher.
„Die gute Nachricht ist: Zukunft kann man gewinnen!“ Im Wandel und in der Bewegung. Daher müsse die SPD sich nun wieder stärker bemerkbar machen. Es sei nicht wahr, dass es keinen Unterschied mehr zur Union gebe oder dass die SPD keinen Markenkern habe oder ihn vergessen habe. Die SPD habe sich immer und zwar als einzige Partei für soziale Gerechtigkeit eingesetzt. „Es ist die Solidarität, die wärmt.“ Die SPD achte auf den sozialen Ausgleich, nehme die Menschen mit.
Die SPD habe auch hier im Kreis immer gegen rechts Stellung bezogen. Vor kurzem bei der Demo „Ebersberg ist bunt“ , oder bei den Terroranschlägen in Paris, als Doris Rauscher mit Künstlern zusammen die Kundgebung „Je suis Charlie“ im Klosterbauhof in Ebersberg organisiert habe. Das sei ein Zeichen der Vielfalt in der Gemeinschaft gewesen. Die SPD sei die Demokratie-Partei. Dort gebe es keine Ordre du Mufti, das Diskutieren habe dort Tradition. Die SPD sei die Gesprächspartei, und sie wolle wieder mehr Gespräch in Gang bringen, mit den Bürgerinnen und Bürgern, aber auch untereinander, denn die SPD müsse sich ihrer selbst vergewissern.
Vergangenes Wochenende hätten die SPD Ortsverbände in Markt Schwaben und Ebersberg ihre 100 Jahr Feiern begonnen. Man habe in der Vergangenheit viel erreicht, und für die Gegenwart und Zukunft viel vor! Zusammen will man viele Themen angehen und vor allem eine gute Basis für die kommenden Wahlkämpfe in Europa sowie den Kommunal- und den Kreistagswahlkampf schaffen. „Packen wir’s an – es gibt viel zu tun!“