Zahlreiche Pfarreien in der katholischen Erzdiözese München und Freising laden für Karfreitag und Karsamstag, 19. und 20. April, die Gläubigen zum Gebet und zur persönlichen Andacht vor Heiligen Gräbern ein.
Heilige Gräber haben in der Kirche eine lange Tradition, schon in der Spätantike sind sie bezeugt. Die Nachbildungen des Grabes Christi werden auch Kenotaphe, griechisch für „leere Gräber“, oder Scheingräber genannt, denn sie enthalten keine sterblichen Überreste, sondern dienen ausschließlich dem Gebet und Gedenken.
Die Heiligen Gräber werden im Altarraum, einer Seitenkapelle, in der Krypta oder an einem anderen Ort in der Kirche aufgebaut. In manche Gräber wird das Allerheiligste, Christus in Gestalt der konsekrierten Hostie, eingebracht, in manche ein Kruzifix oder eine Figur des Leichnams Jesu. Einige Gemeinden gestalten Andachten oder Gebetsstunden vor dem Heiligen Grab. In manchen Pfarreien werden auch das Begräbnis Jesu am Karfreitag und seine Auferstehung am Ostersonntag dargestellt.
Bisweilen sind die Heiligen Gräber über Ostern hinaus zugänglich, so zum Beispiel im Münchner Liebfrauendom. Nachdem dort am Karfreitag und Karsamstag zunächst das Heilige Grab mit einer Figur des Leichnams Jesu zu sehen ist, ist es von Ostersonntag bis zum Sonntag nach Ostern als leeres Ostergrab gestaltet.
Die Internetseite www.heilige-graeber.de listet mehr als 200 von ihnen auf und informiert über Standorte und Öffnungszeiten. Dort sind auch zahlreiche Bilder und Informationstexte hinterlegt.