Veröffentlicht am 06.11.2020 01:39

Fit für die Zukunft

Großes Interesse bei der Vorstellung der Siegerentwürfe für die neue Stadtmitte: Die Bürger gestalten die „Neue Stadtmitte“ mit. (Foto: privat)
Großes Interesse bei der Vorstellung der Siegerentwürfe für die neue Stadtmitte: Die Bürger gestalten die „Neue Stadtmitte“ mit. (Foto: privat)
Großes Interesse bei der Vorstellung der Siegerentwürfe für die neue Stadtmitte: Die Bürger gestalten die „Neue Stadtmitte“ mit. (Foto: privat)
Großes Interesse bei der Vorstellung der Siegerentwürfe für die neue Stadtmitte: Die Bürger gestalten die „Neue Stadtmitte“ mit. (Foto: privat)
Großes Interesse bei der Vorstellung der Siegerentwürfe für die neue Stadtmitte: Die Bürger gestalten die „Neue Stadtmitte“ mit. (Foto: privat)

Unterschleißheim macht mit dem Projekt „Neue Stadtmitte“ einen großen Schritt nach vorne. „Dieses zukunftsweisende Projekt ist mit großen Hoffnungen und Chancen verbunden“, sagt Erster Bürgermeister Christoph Böck: „Es ist die einmalige Gelegenheit, dass unsere Ortsmitte den künftigen Erfordernissen hinsichtlich Einkaufen und Wohnen den Bürgern gerecht wird.“
In den 1980er Jahren wurde mit den Neubauten für das Rathaus, das Bürgerhaus, das Isar-Amper- Zentrum (IAZ) und die Post bereits der Grundstein für eine moderne Stadtmitte gelegt. Zuletzt zeigten sich aber zunehmend Probleme. Viele Jahre herrschte wegen der ungeklärten und sich blockierenden Eigentumsverhältnisse ein unbefriedigender Stillstand. „Der Stadtrat und ich freuen sich, dass nun mit einer zukunftsweisenden Entwicklung begonnen werden kann“, sagt Böck. Es ist ein Glücksfall, dass jetzt neben der Stadt zwei engagierte private Investoren beteiligt sind und nicht mehr über 180 einzelne Eigentümer.

Damit es jetzt endlich losgehen kann, hat die Stadt mit Unterstützung des Büros Dragomir Stadtplanung und den beiden Eigentümern im Herbst vorigen Jahres einen Ideenwettbewerb konstruktiv vorbereitet und ausgeschrieben. Es haben sich acht Architekturbüros bzw. Bürogemeinschaften beteiligt. Das erklärte Ziel des Stadtrats ist es, mit einer gemeinsam abgestimmten Entwicklung einen belebten und ansprechenden Raum im Zentrum der Stadt zu schaffen. Der Stadtrat will dann mit allen Beteiligten ein städtebauliches Gesamtkonzept erreichen.
Der Ideenwettbewerb umfasst das heutige Postgrundstück und den gesamten Baukomplex des ehemaligen IAZ einschließlich des Hotelgebäudes sowie des Parkplatzes Richtung Bahnhof Unterschleißheim. Damit diese Entwicklung in der Mitte der Stadt auch zu einem Projekt der dort lebenden und arbeitenden Bürger wird, sind die Unterschleißheimer aufgerufen, sich daran aktiv zu beteiligen. Deshalb ist das konstruktive Gespräch mit den Bürgern und Eigentümern auch so wichtig. Der Bürgermeister ist zuversichtlich: „Wir haben jetzt die einmalige Chance, dass unsere neue Stadtmitte wieder ein attraktiver Magnet wird, ein Anziehungspunkt für ganz Unterschleißheim.

Die erste öffentliche Beteiligung der Unterschleißheimer am Zukunftsprojekt „Neue Stadtmitte“ war ein großer Erfolg. Alle Veranstaltungen waren sehr gut besucht. Es wurde intensiv über die verschiedenen Entwürfe diskutiert und eine lange Liste mit Ideen, Anregungen und Kritik erstellt.
Grundlage für den Ideenwettbewerb zur neuen Stadtmitte war das im Stadtrat einstimmig verabschiedete Eckpunktepapier und der mit einer Gegenstimme im Grundstücks- und Bauausschuss verabschiedete Auslobungstext. Dieser beinhaltete vor allem eine deutliche Steigerung der Wohnraumflächen von aktuell 10 auf künftig ca. 250 Wohnungen. Die Flächen für Einzelhandel und Gastronomie und Gewerbe sind in den neuen Planungen fast gleich geblieben. Hier war es Ziel des Stadtrates, in der Stadtmitte mit einer perfekten Infrastruktur von Geschäften, Ärzten, Rathaus, Post, Kultur, S-Bahn und Buslinien insgesamt mehr Wohnraum, speziell auch für Senioren zu ermöglichen.
Schon zur Eröffnung der Ausstellung mit den Entwürfen zur Neuen Stadtmitte waren mehr als 200 Unterschleißheimer ins Bürgerhaus gekommen. Sie konnten sich ein Bild von allen Plänen machen, die eingereicht wurden. Acht Architekturbüros hatten sich an dem städtebaulichen Ideenwettbewerb beteiligt. Drei Entwürfe kamen als Erste Preise in die engere Wahl. An allen Ständen wurde sehr lange und intensiv diskutiert. Auf der einen Seite des Festsaals standen die drei Architekturteams und erläuterten ihre Pläne. Dort konnten die Bürger an die Pinnwände schreiben, was sie sich generell für Unterschleißheim und die Neue Stadtmitte wünschen. Die Architekturbüros waren am Ende beeindruckt, wie intensiv, besonnen und konstruktiv diskutiert wurde.

Auf vielen hundert Karten haben die Unterschleißheimer die Themen notiert, die ihnen am Herzen liegen: bezahlbare Wohnungen (mit Balkon); keine Ghettoisierung; barrierefreies Bauen; betreutes Wohnen; eine Höhenbegrenzung von 50 Metern; die einen sehen höhere Häuser skeptisch, andere sehen darin eine Chance, um mehr Wohnungen zu bauen; wenn schon Hochhäuser, dann solche mit Wiedererkennungswert; Wohnungen statt Hotel; so dicht bauen wie möglich, um mehr Grün- und Freiflächen anlegen zu können usw. Gewünscht wurden zudem mehr Geschäfte und Supermärkte, Radlwege, eine Tiefgarage mit genügend Plätzen, viel Grün und wieder mehr Flair in der Innenstadt, um sich dort gern aufzuhalten.
Der Bürgermeister betont: „Ich appelliere an alle Fraktionen, sich weiter konstruktiv auf unseren Weg zu einer neuen und attraktiven Stadtmitte einzubringen.“
Als nächstes werden alle Karten erfasst und vom Büro Dragomir Stadtplanung ausgewertet. Daraus wird ein Katalog an Ideen und Anregungen erstellt, mit denen die drei Architekturbüros ihre Entwürfe überarbeiten können. Das wird voraussichtlich bis zum Herbst dauern. Danach wird sich der Stadtrat mit den neuen Plänen befassen und anschließend werden die überarbeiteten Entwürfe wieder den Bürgern vorgestellt.
Unter www.stadtmitte-ush.de stehen alle Pläne und Informationen zur Verfügung. Die Ausstellung ist jetzt zu den regulären Öffnungszeiten im Bauamt, Valerystr. 1 zu sehen. Auch hier stehen die Mitarbeiter für Fragen und Anregungen zur Verfügung.

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