Wer erinnert sich noch an den furchtbaren Atomreaktorunfall von Tschernobyl? Weite Landstriche sind seitdem unbewohnbar. Eigentlich – denn wo sollen die Menschen leben, wenn nicht in ihrer Heimat? Das Schrecklichste: nicht nur die Gegend um den Unfallort ist verseucht, sondern auch die Städte, in deren Umfeld der Atommüll damals vergraben wurde. Radioaktivität ist eine unheimliche Gefahr: Man sieht sie nicht, man riecht sie nicht – und trotzdem ist sie tödlich. Vor allem für die Kinder und Jugendlichen: Sie erkranken an Krebs.
Auch die erst 3 1/2 jährige Lisa Maskaikina ist ein Opfer dieser Strahlung. In ihrer Heimatstadt Saransk wurde damals radioaktive Erde aus Tschernobyl entsorgt. Seitdem schnellen vor allem bei Kindern die Krebsraten in die Höhe. Wissenschaftler sehen eine direkte Verbindung zu dem radioaktiven Müll. „Lisa ist die Nichte eines Jungen, dem wir 2015 eine erfolgreiche Knochenkrebstherapie finanzieren konnten“, berichtet Petra Windisch de Lates, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lebensbrücke. Die Hilgsorganisation ist spezialisiert auf die Unterstützung schwerkranker Kinder vor allem in Deutschland und Osteuropa.
"Deshalb kam seine Mutter, Lisas Oma, gleich auf uns zu, als sie die Hiobsbotschaft von Lisas schlimmer Diagnose erfuhr." Die Kleine leidet an einem embryonalen Rhabdomyosarkom. Das ist ein extrem aggressiver Tumor im Gehörgang. Aber, die Prognose für Lisa ist sehr günstig, denn bei Kindern unter 7 Jahren bestehen sehr gute Heilungschancen. In Russland ist die Behandlung dieser Erkrankung allerdings nicht möglich. „Darum haben wir Lisa und ihre Mutter nach München kommen lassen“, sagt Petra Windisch de Lates. „Denn eines ist klar: Das ist ein Wettlauf mit der Zeit. Lisa hatte schlimme Schmerzen und blutete aus Ohr und Nase. Trotzdem war es nicht leicht, in der Haunerschen Kinderklinik in München einen Platz für sie zu bekommen. „Aber das sind hier einfach die Besten, und wir sind froh, dass es schließlich geklappt hat. Das Ärzteteam unter Prof. Dr. Irene Schmid, sie leitet die onkologische Tagesklinik, hat den Therapieplan auf ein Jahr (!) angesetzt. Zunächst sind mehrere Chemotherapie-Zyklen geplant, unter Umständen kommen noch Bestrahlungen hinzu. Das ist ein langer, schmerzhafter Weg für die kleine Maus, aber nur so kann ihr Leben gerettet werden“, erklärt die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lebensbrücke. Der Weg ist nicht nur lang, er ist auch sehr teuer: 130 Tausend Euro hat die Klinik veranschlagt – eine Summe, die die Familie unmöglich aufbringen kann.
Die Hilfsorganisation mit Sitz in Moosach bittet dringend um Spenden für das kleine Mädchen.
Infos: Deutsche Lebensbrücke & Lebensbrücke International, Dachauer Str. 278, Tel.: : 089-791 99859, Web: www.lebensbruecke.de