Der Kampf gegen das Coronavirus erfordert das professionelle Zusammenwirken aller verfügbaren Kräfte im Landkreis. Auch die Katastrophenschutzeinheiten der Erdinger Malteser sind aus diesem Grund bereits im Einsatz und haben weitreichende Vorbereitungen getroffen. Alle Fäden laufen im Lagezentrum zusammen, das kurz nach dem Ausrufen des Katastrophenfalls am 16. März in der Malteser Dienststelle an der Landshuter Straße eingerichtet wurde. Unter der Leitung von Zugführer Martin Eichschmid und Stefan Preisenhammer, stellvertretender Leiter Einsatzdienste, werden dort an Werktagen tagsüber Aufträge der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) des Landratsamts Erding entgegengenommen und an die entsprechenden Einheiten der Malteser weitergegeben. Nachts und am Wochenende ist die Erreichbarkeit über Rufumleitungen sichergestellt. Zusammen mit Fahrern aus dem Fahrdienst werden logistische Aufträge abgearbeitet. Eine Lagekarte und tägliche Lagemeldungen sichern eine aktuelle Informationslage.
Bereits seit 13. März kümmert sich die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Betreuung abwechselnd mit dem BRK Erding im Auftrag der FüGK darum, an drei Abstrichstellen – am Krankenhaus Erding, an der Drive-in-Teststelle Erding und in Dorfen – Mitarbeiter und Wartende mit warmen Getränken zu versorgen: Alle zwei Tage werden morgens von zwei Helfern 40 Liter Tee und Kaffee gekocht und angeliefert. Zwei weitere Helfer kümmern sich später um die Abholung und Reinigung des Materials. Von Seiten der Malteser leitet Marion Eichschmid, Gruppenführerin SEG Betreuung, den Einsatz und lobt die Einsatzbereitschaft ihrer Helfer: „Obwohl der Personaleinsatz langfristig und oft unter der Woche erfolgt, melden sich mehr Helfer als ich eigentlich benötige. Die Bereitschaft zur Hilfe ist riesig.“ Ab dem 3. April wird diese Versorgung im Auftrag der FüGK komplett von den Maltesern übernommen.
Außerdem betreiben die Malteser im Auftrag der FüGK seit etwa einer Woche ein Lager für sämtliche Medizinprodukte für das auf dem Gelände des Erdinger Fliegerhorstes errichtete Hilfskrankenhaus. Täglich kommen Sattelschlepper mit vollen Paletten zur Lagerhalle. Ehrenamtliche Helfer entladen die Paletten und organisieren unter professioneller Anleitung ein strukturiertes Lagersystem. Sobald das Krankenhaus in Betrieb geht, ist eine verbrauchsbezogene Kommissionierung geplant. Dazu kann eine Logistikkette aus eigenen Mitteln aufgebaut werden.
Derzeit ist die SEG Betreuung noch die einzige Malteser Einheit mit Einsatzauftrag, doch alle SEGs sind aktiv und einsatzbereit. „Die SEG Behandlung und die SEG Transport haben Material aufgestockt und die zeitliche Verfügbarkeit der ehrenamtlichen Helfer abgefragt,“ erklärt Preisenhammer. Sobald die Anzahl von Einsatzkräften eine kritische Menge übersteige und eine Verpflegung der taktischen Einheiten aus Eigenmitteln nicht mehr möglich sei, könne die SEG Verpflegung diese Aufgabe übernehmen. Dazu wurde auch hier Material aufgestockt und die Küche für einen möglichen sofortigen Einsatzbeginn vorbereitet. Bis zu 700 Mahlzeiten können die Helfer der SEG Verpflegung dann in einem Kochgang produzieren.