Am Montag, 03.08.2020, gegen 21:20 Uhr, wurde der Notruf der Münchner Polizei von einer Mitarbeiterin eines Hotels über einen randalierenden Hotelgast informiert.
Mehrere Streifen trafen vor Ort auf einen 30-Jährigen, der unvermittelt die Polizeibeamten angriff. Der Mann konnte nur durch Einsatz von Pfefferspray und Anwendung von unmittelbarem Zwang unter Kontrolle und aus dem verrauchten Hotelgeschoss gebracht werden. Das gesamte Hotel wurde zwischenzeitlich evakuiert und die Hotelgäste in einem Nachbargebäude untergebracht.
Durch den starken Rauch, welcher aus dem brennenden Hotelzimmer des 30-Jährigen drang, erlitten sechs Polizeibeamte und zwei Hotelgäste leichte Rauchgasvergiftungen, welche ambulant behandelt wurden. Außerdem wurden zwei Polizeibeamte durch den Angriff an den Armen und im Gesichtsbereich leicht verletzt, blieben jedoch weiterhin dienstfähig.Der 30-Jährige wurde bei dem Vorfall ebenfalls leicht verletzt und zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.
Hintergrund für die Inbrandlegung sowie den Angriff sind offenbar massive psychische Probleme, die der Tatverdächtige gegenüber den Beamten äußerte. Die Äußerungen wurden mittels Bodycam aufgezeichnet. Die ersten Ermittlungen schließen einen technischen Defekt aus. Es fanden sich Hinweise auf einen Brandbeschleuniger im Bereich des Bettes. In dem Hotelzimmer entstand ein Sachschaden von ca. 50.000 Euro. Im Zuge der Löscharbeiten waren mehrere anliegende Straßen im Bereich des Hotels für ca. eine Stunde gesperrt.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München I wurde eine Unterbringung in einer psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses durchgeführt. Der 30-Jährige wird wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung dem Haftrichter im Polizeipräsidium München vorgeführt.