Mädchen und Frauen, die gerne Fußball spielen möchten, haben im Münchner Osten mehrere Anlaufstellen. Mit dem FC Stern sitzt einer der Vorreiter des Münchner Frauenfußballs in Trudering, hier ist auch „Mädchen an den Ball” schon länger vertreten. Der neueste Standort des kostenlosen und unverbindlichen Trainingsangebots befindet sich in Englschalking, an der Bezirkssportanlage Westpreußenstraße.
In Zusammenarbeit mit dem an der Westpreußenstraße ansässigen Traditionsverein SV Helios-Daglfing ist „Mädchen an den Ball” damit zum ersten Mal im Stadtbezirk 13 aktiv. Ab sofort findet das kostenlose Training immer montags von 15 bis 17 Uhr statt. „Ich freue mich sehr, dass wir endlich auch einen Standort in Bogenhausen eröffnen können. Mit viel Herzblut und viel Liebe haben etliche Menschen dafür gekämpft, dass wir heute hier beim SV Helios-Daglfing sein können“, betonte Projektleiterin Anna Seliger bei der Eröffnung.
Auch Marko Poggenpohl vom Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13) zeigte sich zufrieden: „Es war eine etwas längere Geburt, bis wir die Möglichkeit gefunden hatten, um ‚Mädchen an den Ball‘ bei uns im Stadtteil zu realisieren“, erklärte der Vorsitzende des Unterausschusses Kultur, Soziales und Vereine im Bezirksausschuss. Das Stadtteilparlament hat „Mädchen an den Ball“ mit einem Zuschuss finanziell unterstützt. „Es müssen immer auch bestimmte Rahmenbedingungen vorliegen, wie etwa passende Umkleidekabinen”, sagte Poggenpohl. „Es ist toll, dass wir hier beim SV Helios-Daglfing nun die Möglichkeit bekommen haben. Wir brauchen eine vernünftige Chancengerechtigkeit, denn Mädchen wollen Fußball spielen – und sie tun das genauso gerne wie Jungs. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.“
Fabian Sauer, Präsident des SV Helios-Daglfing, ergänzte: „Wir haben hier im Verein einen großen Zulauf an jungen Sportlerinnen und Sportlern, gerade im Fußballbereich. Wir wollten deshalb unbedingt auch ein Angebot für Mädchen schaffen. Ich war unfassbar glücklich, als Anna Seliger auf den Bezirksausschuss und auf uns zukam. Der Mädchen- und Frauenfußball muss unbedingt gefördert werden. Deshalb hoffe ich, dass das Projekt auch bei uns ein großer Erfolg wird.“
Anlässlich der Eröffnung ließ es sich auch Laura Benkarth nicht nehmen, bei „Mädchen an den Ball“ vorbeizuschauen. „Es ist toll, dass es ein solches Projekt gibt, denn auch beim Frauenfußball ist die Basis entscheidend“, erklärte die Torhüterin des FC Bayern München, die schon für die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft gespielt hat. „Für die Mädchen gibt es hier keine Hemmschwelle, sie können ganz einfach ohne Anmeldung vorbeikommen und austesten, ob sie Spaß am Fußball haben. Und später gibt es ja immer noch die Möglichkeit, in einen Verein zu gehen”, meinte Benkarth.
Leistungsdruck gibt es bei „Mädchen an den Ball“ nicht, pünktlich und regelmäßig erscheinen muss niemand – allein der Spaß am Fußball steht im Vordergrund. Auch andere Verpflichtungen, wie Vereinsbindung, Beiträge, Punktspiele oder Turniere, gibt es keine. Bei den jeweiligen Trainingseinheiten sind in der Regel immer drei Trainerinnen oder Trainer vor Ort. Die Mädchen selbst werden nach Altersstufen aufgeteilt.
„Mädchen an den Ball“ ist mittlerweile mit insgesamt 16 Standorten in ganz München vertreten, wozu auch Trudering gehört. An der Feldbergstraße 65 wird immer freitags von 15 bis 17 Uhr trainiert, in Kooperation mit dem FC Stern München. Der Traditionsverein ist mit Juniorinnen von der U11 bis zur U17 sowie drei Damenmannschaften – die erste spielt in der Bayernliga – eines der Aushängeschilder des Münchner Frauen- und Mädchenfußballs. Weitere Informationen zum Konzept von „Mädchen an den Ball“ gibt es im Internet unter www.maedchen-an-den-ball.de