Die letzte Überlebende der Weißen Rose, Traute Lafrenz, ist am 6. März 2023 im Alter von 103 Jahren verstorben. München sollte der Widerstandskämpferin ein ehrendes Andenken bewahren und an zentraler Stelle eine Straße oder einen Platz nach Traute Lafrenz benennen – finden die Stadträte von CSU und Freie Wähler und wollen selbiges im Stadtrat beantragen.
Traute Lafrenz war als Mitglied der Weißen Rose im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv. Sie war an der Organisation der Gruppe beteiligt und transportierte unter anderen deren Flugblätter nach Hamburg. Nach dem Mord des Nazi-Regimes an den Geschwistern Scholl wurde auch Lafrenz inhaftiert. Amerikanische Truppen befreiten sie 1945 aus einem Gefängnis in Bayreuth.
Für ihren Mut wurde Traute Lafrenz mehrfach geehrt, so erhielt sie das Bundesverdienstkreuz. „Auch in München sollte ihr Andenken sichtbar sein”, fordern CSU und Freie Wähler in einer Pressemitteilung. Denkbar wäre zum Beispiel, ein Stück der Orleansstraße in Traute-Lafrenz-Straße umzubenennen, heißt es darin. Zwischen der Orleansstraße und den Gleisanlagen verläuft ein Zaun, an dem eines der bekanntesten Foto der Widerstandsgruppe entstanden ist. Das Gelände wird demnächst neu bebaut, auch eine Gedenkstätte zur Weißen Rose soll dann enstehen (der Münchner Wochenanzeiger berichtete). „Um den historischen Bezug zu erhalten, könnte Traute Lafrenz hier ihre verdiente Würdigung erhalten”, heißt es in dem Schreiben der Stadträte.
„Die Weiße Rose ist die wohl bekannteste Widerstandsgruppe gegen das NS-Regime”, sagt der Fraktionsvorsitzende Manuel Pretzl: „Traute Lafrenz hat mit ihrem Einsatz großen Mut und Zivilcourage bewiesen. Es steht völlig außer Frage, dass sie als Mitglied der Weißen Rose einen eigenen Platz im Münchner Stadtbild erhalten sollte.“