Insgesamt vier Mal vergab Landrat Christoph Göbel am vergangenen Donnerstag im Kleinen Theater in Haar die höchste Auszeichnung, die der Landkreis München an verdiente Kommunalpolitiker vergeben kann: Den goldenen Ehrenring des Landkreises. Zwei der ausgezeichneten Persönlichkeiten kommen dabei aus Ismaning. Sowohl Johanna Hagn als auch Brigitte Thoma wurden auf diesem Wege für ihre Verdienste geehrt. Den Ehrenring bekommt nur der, so lautet der Beschluss des Kreistages, der sich nicht nur innerhalb seiner Gemeinde sondern gemeindeübergreifend langfristig engagiert und sich so um das Gemeinwohl verdient gemacht hat. Auf beide Frauen trifft dies in besonderer Weise zu.
So ist Johanna Hagn von 1998 bis 2020 Mitglied des Kreistages gewesen, dabei unter anderem im Sozialhilfeausschuss, im Jugendhilfeausschuss und im Bauausschuss. Zudem engagierte sie sich in zahlreichen Schulzweckverbänden und war auch als Vertreterin von Kollegen vielfach im Einsatz. Damit aber nicht genug, so gründete sie 1974 die Nachbarschaftshilfe Ismaning, deren langjährige Vorsitzende sie war. Sie gründete die ARGE Nachbarschaftshilfen im Landkreis und hat sich dafür eingesetzt, dass es verbindliche Standards für Einrichtungen dieser Art gibt. Den Hospizverein in Ismaning hat sie ebenfalls gegründet und auch hier eine landkreisweite Zusammenarbeit der landkreisweiten Vereine ins Leben gerufen. Lange Jahre war sie auch im Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverband tätig, darüber hinaus ist sie immer noch als Gesellschaftsvertreterin des Frauenhauses München gGmbH aktiv. Zahlreiche Ehrungen hat sie für ihr vielfältiges Engagement erhalten, unter anderem das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der BRD, und jetzt, als Krönung ihres Schaffens für den Landkreis, auch noch den Goldenen Ehrenring. Landrat Göbel betonte, dass ihre Stimme und ihre Beiträge in den Ausschüssen immer von hoher Sachlichkeit und Erfahrung geprägt waren, sodass die übrigen Mitglieder gerne ihre Vorschläge angenommen und umgesetzt hätten. Als das soziale Gewissen des Kreistages bezeichnete der Landrat die engagierte Ismaningerin. Die dankte ganz kurz und knapp für die hohe Anerkennung, die ihr an diesem Abend zuteil wurde in dem sie Erich Kästner zitierte: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!”
Aber Ismaning hat nicht nur eine von diesen ausgezeichneten Frauen, die sich gerne mit ihrer Leidenschaft, ihrem Können und ihrer Freizeit einsetzen, sondern gleich zwei, denn auch Brigitte Thoma, die von 2002 bis 2020 im Kreistag saß, wurde der Ehrenring verliehen. Im Kreistag war sie unter anderem im Sozialhilfeausschuss, im Jugendhilfeausschuss und Mitglied in der Kommission zur Chefarztauswahl chirurgische Abteilung Kreisklinik München-Perlach. Niemals habe sie in einer politischen Diskussion die Fassung verloren, sie sei allen Kolleginnen und Kollegen immer mit größtem Anstand und Würde begegnet. In ihren Beiträgen haben sie die Sache immer auf den Punkt gebracht, so Göbel. Und wenn die Statistik des Landratsamts stimme, so habe sie in den ganzen 18 Jahren nicht in einer einzigen Sitzung gefehlt. In ihrer Heimatgemeinde Ismaning war sie überdies 30 Jahre lang Mitglied des Gemeinderats, 24 Jahre davon vertrat sie als Dritte Bürgermeisterin die Gemeinde an prominenter Position. In Ismaning engagierte und engagiert sich Brigitte Thoma bis heute ganz besonders im sozialen Bereich. Sie wirkte bei der Einrichtung einer Seniorenwohnanlage mit und machte sich für die Familien- und Schwangerenberatung stark. Ein wichtiges Anliegen ist ihr zudem das Engagement gegen Rechtsextremismus und für mehr Demokratie. Darüber hinaus steht sie seit 20 Jahren Woche für Woche am Ismaninger Tisch.
Mit den beiden herausragenden Ismaningerinnen wurde zudem Ulrike Beck aus Sauerlach und Christoph Nadler aus Taufkirchen ausgezeichnet. Somit gibt es derzeit 30 Träger des Ehrenrings im Landkreis.