Knapp 300 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes, der Feuerwehren Forstinning, Poing und Anzing und des Technischen Hilfswerks, sowie weitere Hilfsorganisationen und das Jugendrotkreuz übten kürzlich den Ernstfall. Die Bereitschaft Markt Schwaben des BRK richtete eine 24-Stündige Übung im nördlichen Landkreis aus, die von Anno Haase, Stefan Kratzlmeier und ihrem 20-köpfigen Vorbereitungsteam in elf-monatiger Arbeit und rund 1.600 ehrenamtlichen Vorbereitungsstunden intensiv geplant wurde.
Die Teilnehmer konnten ihr Können in insgesamt 35 bis ins Detail geplanten Szenarien unter Beweis stellen und insbesondere die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen im Einsatzgeschehen unter Realbedingungen intensiv üben. Als Stützpunkt der Übung diente das durch das Landratsamt Ebersberg zur Verfügung gestellte Franz-Marc-Gymnasium Markt Schwaben, das für die Übung der Katastrophenschutz-Einheiten des BRK kurzerhand in Verpflegungs-Stelle, Helferaufenthalt und Übungsleitung, sowie Stützpunkt der Realistischen Unfalldarstellung umfunktioniert wurde. Außerdem wurde hier ein Übungs-Krankenhaus eingerichtet, betrieben durch Studenten der AG Notfallmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München, die die durch das BRK eingelieferten Patienten nach der Übernahme weiter versorgten und so selbst die klinische Versorgung üben konnten. Auch die Kreisklinik Ebersberg beteiligte sich und versorgte die Übungs-Patienten der Szenarien. So konnten die Übenden des BRK-Katastrophenschutzes den gesamten Einsatzablauf der Einsätze im Katastrophenfall inklusive aller medizinisch-organisatorischen und einsatztaktischen Aspekte trainieren.
Das Jugendrotkreuz wurde in die Übung voll eingebunden und leistete - ausgestattet mit Fahrrädern und sanitätsdienstlichem Material - die Erstversorgung der Notfallpatienten.
Den Höhepunkt der Übung stellte ein Einsatzszenario am Samstagabend dar. Auf dem Freigelände der Firma Gienger wurde ein Betriebsunfall mit insgesamt 13 Verletzten Personen, ein sogenannter „Massenanfall von Verletzten“, simuliert. Insgesamt ca. 170 Einsatzkräfte mit 40 Fahrzeugen eilten zum Einsatz, darunter Kräfte der Polizeiinspektion Poing und überörtliche Einheiten aus den BRK-Kreisverbänden Erding und Freising. Neben der Rettung und Versorgung, sowie dem Abtransport der Verletzten durch das BRK – koordiniert durch die sog. Sanitätseinsatzleitung – mussten Feuerwehr und technisches Hilfswerk außerdem Brandbekämpfung und Technische Hilfe leisten und eingeklemmte Personen befreien.
Hier zeigte sich, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit des BRK und aller Hilfsorganisationen und das Training der Zusammenarbeit ist. Beobachtet wurde das Szenario von erfahrenen Fachleuten des BRK, die im Anschluss Verbesserungspotential auswerten und mit den Einsatzkräften eine ausführliche Nachbesprechung durchführen, um noch besser auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.
Unterstützt wurde die Veranstaltung durch die Firma Gienger München KG in Markt Schwaben, die für mehrere Szenarien ihr Gelände zur Verfügung stellte und volle Unterstützung zusagte, durch die Privatbrauerei Schweiger, die Getränke stiftete, durch EDEKA Wölfel in Eglharting mit einer großzügigen Spende von Lebensmitteln. Darüber hinaus konnte ein ausgedientes Baukran-Element der Firma BKL aus Forstinning als Übungsobjekt dienen. Das Pichlmayer-Seniorenzentrum Markt Schwaben und die BRK-Berufsfachschulen für Notfallsanitäter München und Burghausen stellten Ausrüstung des Übungs-Krankenhauses zur Verfügung.
Die Bayerischen Staatsforsten ermöglichten das Üben mehrerer Szenarien in den Waldgebieten des nördlichen Landkreises. Auf dem Gelände der Hörgstetter Erdbewegungs-GmbH konnte ein weiteres Szenario durchgeführt werden.