Gut besucht war die Info-Veranstaltung für das Gebiet Hohenbrunn West, wo bis 2027 eine neue Realschule für maximal 800 Schüler und 260 Wohneinheiten entstehen sollen. Direkt zur Straße gewandt wird die Realschule errichtet, die 4-zügig sein wird. Eine 2-fachsporthalle, die auch von den Vereinen genützt werden kann, gehört zum Ensemble. Die Außensportanlagen, die neben dem Wohngebiet errichtet werden, sind allerdings nur der Nutzung durch die Schule vorbehalten. Dies geschieht vor allem aus Lärmschutzgründen. Bis zur Fertigstellung muss auch zwingend der S-Bahnhof umgebaut sein, über den ein Großteil der Schüler kommen wird. Die Verhandlungen laufen, betonte Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair. Eine entsprechende Unterführung wird die Schüler dann sicher vom S-Bahnhalt bis zur Schule führen. Ausgebaut wird auch die Radewegeverbindung von Riemerling kommend. „Wir brauchen dringend eine Realschule, weil das Angebot, das es derzeit gibt, bei weitem nicht ausreicht”, betonte bei der Info-Veranstaltung Bürgermeister Straßmair weiter. Vom Spatenstich bis zum fertigen Bezug wird mit einer Bauzeit von rund 2,5 Jahren gerechnet. Läuft alles glatt, kann mit den Arbeiten im Herbst 2024 begonnen werden.
Viel zu berichten gab es von den zuständigen Fachbüros auch über das geplante Wohngebiet, das sich entlang der S-Bahn bis hin zum Wasserwerk der Gemeinde erstrecken wird. 240 Wohnungen und 20 Reihenhäuser will die DIBAG (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen) dort errichten. Die DIBAG bleibt dabei Besitzer aller Immobilien und wird diese zur Vermietung zur Verfügung stellen. Höchste Ansprüche an nachhaltiges Bauen und Wohnen wurde dabei an den Tag gelegt. So wurden die Planungen für den künftigen Stieglitzanger, wie das Gebiet heißen soll, bereits im Oktober 2023 mit dem DGNB-Vorzertifikat für Stadtquartiere in Gold ausgezeichnet. Das Areal wird zum überwiegenden Teil autofrei gehalten, möglich wird das durch ein ausgeklügeltes Tiefgaragensystem, das jedem Bewohner ermöglicht, von dort in sein Haus bzw. Wohnung zu gelangen. 320 Parkplätze sind dort vorgesehen.
Natürlich wird es Zuwege für die Feuerwehr, Rettungsdienste und Müllabfuhr geben, die aber nicht für den Individualverkehr gedacht sind. Die Wohnbebauung wird um einen begrünten Wiesenanger arrangiert, der als gemeinsame Erholungs- und Begegnungsfläche gedacht ist, aber auch ökologischen Nutzen haben wird. Die Grünfläche, die nicht von der Tiefgarage unterkellert sein wird, dient unter anderem auch als Versickerungsfläche für Starkregen-Ereignisse. Photovoltaikanlagen werden wo möglich und sinnvoll errichtet, auch wird es Zisternen zur Wasserspeicherung geben. Ein Supermarkt ist nicht geplant, eventuell aber ein kleiner Laden oder ein Café. Gemeinschaftsräume und gemeinschaftliche Gartenfläche sollen das Miteinander vor Ort stärken. Um die Fläche tatsächlich autofrei zu halten, wird es im Eingangsbereich auch Paketstationen für verschiedene Anbieter geben. An einem Mobilitätskonzept werde derzeit gearbeitet, erklärt Sebastian Kuhlen, DIBAG-Vorstand und Leiter Standort- und Projektentwicklung.
30 Prozent der zu vermietenden Flächen werden in einer Art Sozialbindung in Absprache mit der Gemeinde vermietet. „Wir brauchen Wohnungen für Mitarbeiter und unsere Ehrenamtlichen, wie Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr”, betonte Hohenbrunns Rathauschef. Außerdem, so führte Dr. Stefan Straßmair weiter aus, werde man den Investor an den Ausbaukosten beteiligen, die durch den vermehrten Zuzug nach Hohenbrunn entstünden. Gemeint sind hier beispielsweise die weitere Schaffung von Betreuungsplätzen für Kinder.
Auch an die Natur wurde bei den Planungen gedacht und ein Areal für den Erhalt eines bereits vorhandenen Biotops vorbehalten. Wer mehr über die Planungen erfahren möchte, kann dies unter www.stieglitzanger-hohenbrunn.de