Zwar schließt das Münchner Stadtmuseum am 7. Januar wegen Sanierung, doch das Filmmuseum, das zum Stadtmuseum gehört, bleibt noch bis 2027 geöffnet. Es feiert vom Samstag, 6. Januar, bis Mittwoch, 10. Januar, mit dem Programm „Nachts im Museum” die 'Geschichte der Nacht'. Der Eintritt kostet 4 Euro beziehungsweise 3 Euro bei Mitgliedschaft im Förderverein MFZ. Der Kartenvorverkauf beginnt sieben Tage im Voraus online unter der Adresse https://deu01.kinotickets.express/muenchen-filmmuseum/movies Man kann Karten auch an der Abendkasse kaufen, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Es gibt keine Reservierungen. Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.
Eröffnet wird die Filmreihe am Samstag, 6. Januar, um 18 Uhr mit Jim Jarmuschs Episodenfilm „Night on Earth” aus dem Jahr 1991, in dem fünf Taxifahrten durch die Nacht tragisch-komische Begegnungen versprechen. Um 21 Uhr ist dann Martin Scorseses nächtliche, schwarze Komödie „After Hours” (Die Zeit nach Mitternacht) von 1985 zu sehen. Darin muss sich der Büroangestellte Paul Hackett, nachdem sein letztes Geld aus dem Fenster eines Taxis geweht wurde, nachts auf eigene Faust in Manhattan durchzuschlagen. In einer zusätzlichen Spätvorstellung um 23 Uhr kann man den experimentellen Essayfilm *(„Star”) von Johann Lurf erleben. Der österreichische Künstler und Strukturalist sammelte aus nicht weniger als 553 Filmen alle „reinen” Sternenhimmel und montierte sie chronologisch gereiht aneinander – vom Anfang des Kinos bis in die Gegenwart – zu einem beeindruckenden Sternenatlas der Filmgeschichte, der sich ständig erweitert.
Am Sonntag, 7. Januar, um 17 Uhr, dokumentiert die belgische Filmemacherin Chantal Akermann eine warme Sommernacht in Brüssel Anfang der 1980er Jahre mit dem Titel „Toute une nuit” (Eine ganze Nacht). Am Dienstag, 9. Januar, wird um 21 Uhr der Action-Thriller „Into the Night” (Kopfüber in die Nacht) von John Landis aus dem Jahr 1985 gezeigt. Darin gerät der depressive und an Schlafstörungen leidende Raumfahrtingenieur Ed Okin (Jeff Goldblum) in eine haarsträubende Affäre um iranische Smaragde, die sich durch ganz Los Angeles zieht – eine nächtliche Stadtführung der besonderen Art.
Am Mittwoch, 10. Januar, steht zum Abschluss die „Geschichte der Nacht” aus dem Jahr 1978 von Clemens Klopfenstein auf dem Programm. Ein ungewöhnliches Experiment, das der Schweizer Regisseur Ende der 1970er Jahre unternahm, inspiriert von den nächtlichen Spaziergängen des Mr. Leopold Bloom in James Joyces Roman „Ulysses“. 150 Nächte lang filmte er mit hochempfindlichem Schwarzweiß-Filmmaterial und einem Miniatur-Tonbandgerät die Straßen und Plätze von mehr als einem Dutzend europäischer Städte in den Stunden nach Mitternacht.