Wann haben Sie zuletzt versucht, in der Borstei einen Parkplatz für Ihr Auto zu finden? Das ist gar nicht so einfach. Auch für die Anwohner nicht.
Zu wenig Stellplätze für die Autos der Anwohner
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Um die von allen Seiten als »problematisch« erkannte Stellplatzsituation in der Wohnsiedlung zu entschärfen, plant der Bezirksausschuss Moosach (BA 10) die Mitarbeiter der nahegelegenen Stadtwerkezentrale, auf andere Parkflächen umzuleiten. Einstimmig hat das Stadtteilgremium am 12. Mai einen Antrag verabschiedet, in dem das Planungsreferat der Stadt aufgefordert wird, zu prüfen, ob ein Parkhaus oder eine Tiefgarage auf dem Gelände errichtet werden kann.
Das Referat hat in seinem Antwortschreiben angekündigt, diesbezüglich Gespräche mit der Stadtwerke München GmbH (SWM) aufzunehmen.
Die Sache hat allerdings einen Haken: »Wenn die SWM auf ihrem Gelände Stellplätze für Autos schafft, ist das eine freiwillige Leistung«, erklärt Birgit Gessner, Sprecherin des Planungsreferates. Denn die SWM haben zum Bau der Zentrale natürlich auch Stellplätze nachweisen müssen, 1034 an der Zahl. Das sei mittlerweile geschehen, erklärt SWM-Sprecherin Bettina Hess. Für 500 Stellplätze sei außerdem eine Ablöse in Höhe von insgesamt rund 1,9 Millionen Euro an die Stadt bezahlt. »Das ist ein absolut üblicher Vorgang«, betont Gessner. Das bringt den Parkern in der Borstei allerdings nichts.
Doch auch ein SWM-Parkhaus brächte den Borstei-Bewohnern nichts. Davon geht Sprecherin Bettina Hess aus. »Wir haben einen großen offenen Parkplatz, zwei Tiefgaragen und bieten unseren Mitarbeitern ein Jobticket an«, erklärt sie auf Nachfrage des Moosacher Anzeigers. »Es steht unseren Mitarbeiten gut an, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen«, sagt sie, weil ja die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zur SWM gehört. »Und etwa zwei Drittel unserer 2.700 Kollegen tun dies auch.«
Im Juni sei darüber hinaus ein weiterer SWM-Parkplatz an der Einmündung Dachauer/Hanauer Straße eröffnet worden, »der noch nicht voll belegt« sei. »Die Wahrscheinlichkeit, dass es unsere Mitarbeiter sind, die in der Borstei einen erhöhten Parkdruck verursachen, ist sehr gering. Wir sehen zum jetzigen Zeitpunkt keine dringende Veranlassung für ein Parkhaus«, betont Hess. »Wir haben unser Möglichstes getan, um unsere Mitarbeiter aus der Borstei rauszuhalten«, fährt sie fort und ist überzeugt, dass die Maßnahmen erfolgreich sind.
Auch Gessner sieht weitere mögliche Ursachen für die Parksituation in der Borstei:
»Die Bewohnerstruktur hat sich seit der Gründung der Siedlung stark verändert. Es waren nie irgendwelche Stellplätze vorgesehen, da die Menschen früher in erster Linie kein Auto hatten.« Heute gebe es nicht selten sogar zwei Autos pro Haushalt. Dennoch streitet sie nicht ab, dass »Fremdparker« das Problem in der Borstei, wie im ganzen Bereich rund um die Einmündung Dachauer/Hanauer Straße dramatisch verschärfen. Doch bis eine Lösung gefunden und realisiert ist, wird noch einige Zeit ins Land gehen. »Bis jetzt ist noch nichts spruchreif«, so Gessner.
Alle Beteiligten, von den Stadtwerken über die Stadt und den Bezirksausschuss bis zu den Bewohnern der Borstei sind sich einig, dass das Park-Problem dort existiert. Jetzt müssen vernünftige Lösungsansätze gefunden werden, sonst ist keinem geholfen. Und dazu müssen alle an einen Tisch. cr