In einem offenen Brief bittet die Initiative Stolpersteine für München den Oberbürgermeister und den Stadtrat, diese Form des Gedenkens nicht weiter auf öffentlichem Grund zu verbieten. In Deutschland seien mittlerweile weit über 20.000 Stolpersteine in beinahe 300 Städten und Gemeinden verlegt worden. Nur München mache bisher nicht mit.
Gedenktafeln erinnern an die Opfer des Nazi-Regimes
München gedenkt Opfern des Nazi-Terrors Themenseite gegen das Vergessen
Die Verlegung dieser Erinnerungssteine des auch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten Kölner Künstlers Gunter Demnig zu verbieten, hatte der Münchner Stadtrat 2004 beschlossen.
Das Verbot sei für Angehörige von Opfern schmerzlich. Es trifft in besonderer Weise Peter Jordan (heute Manchester) und Al Koppel (heute USA), die beide hochbetagt sind. Für beide sind Stolpersteine zum Gedenken an ihre Eltern und Geschwister in der Mauerkircherstraße und in der Maximilianstraße eine existenzielle Verpflichtung, schreibt Vorstand Dr. Reiner Bernstein in dem offenen Brief vom 5. November.
Die Stolpersteine sollen individuelle Schicksale, ob Juden, Zeugen Jehovas, Homosexuelle oder Opfer der Euthanasie, die während der NS-Diktatur aus ihren Wohnungen verschleppt und vertrieben wurden, in den Alltag der Stadt zurückbringen.