Wehr- und Zivildienst sollen laut Koalitionsvertrag der Bundesregierung ab 2011 von neun auf sechs Monate verkürzt werden. Nun gehen Diakonien und Wohlfahrtsverbände davon aus, dass in manchen Bereichen Zivildienstleistende nicht mehr eingesetzt werden können. Auch das Heilpädagogische Centrum Augustinum (HPCA), in dessen Einrichtungen in und um München Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit geistiger und Mehrfachbehinderung betreut werden, sieht die geplante Verkürzung des Zivildiensts sehr kritisch.
Ich halte das für äußerst bedenklich. Ein Vertrauensverhältnis zwischen dem Zivildienstleistenden und unseren Beschäftigten kann in dieser kurzen Zeit kaum mehr aufgebaut werden, klagt Jutta Simon, die Leiterin der HPCA-Werkstätten. Besonders im Umgang mit Behinderten ist eine gewisse Einarbeitungszeit notwendig.
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In den HPCA-Werkstätten gibt es für die Behinderten eine Reihe von Arbeitsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Verpackungs- und Montagearbeiten, Küche und Hauswirtschaft, Gärtnerei, Metallbearbeitung, Lager und Kunstwerkstatt. Die Aufgabe der Zivildienstleistenden ist in erster Linie, die Beschäftigten bei ihrer Arbeit zu unterstützen und die Abläufe zu koordinieren. Die Behinderten arbeiten sehr unterschiedlich, manche sind sehr selbstständig, andere brauchen bereits bei Kleinigkeiten Hilfe, erzählt HPCA-Zivi Thomas Antoniol. Da man die individuellen Stärken und Schwächen jedes Einzelnen erst kennen lernen muss, sieht auch er eine Verkürzung des Zivildiensts auf sechs Monate problematisch: Wenn man Urlaub und Fortbildungen abzieht, bleiben ja nur noch vier Monate übrig. Das ist definitiv zu wenig, sagt der 20-Jährige, der die Beschäftigten im Lager betreut und den Warenausgang kontrolliert.
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