Veröffentlicht am 15.01.2025 10:07

Online-Veranstaltung zur Alters-Zahnmedizin


Von red

Wissenschaftlich erwiesen besteht ein sehr enger Zusammenhang zwischen der Allgemeingesundheit und einer gesunden Mundhöhle. So erhöht eine Erkrankung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) beispielsweise das Risiko für Herz-Kreislauf-, Lungen- oder sogar Demenzerkrankungen deutlich.

Zahnärztliche Hausbesuche möglich

Gerade ältere Menschen und vor allem Pflegebedürftige können mit einer regelmäßigen zahnmedizinischen Prophylaxe ihre Gesundheit und Lebensqualität positiv beeinflussen. Um deren zahnärztliche Versorgung zu verbessern, hat die Stadt in Kooperation mit dem Projektträger „Teamwerk – Zahnmedizin für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderungen“ das Angebot für zahnärztliche Hausbesuche in München ins Leben gerufen. Das Spektrum reicht von der Prophylaxe bis zur Behandlung bei Zahnschmerzen, bei entzündetem Zahnfleisch oder bei gelockertem Zahnersatz.

Im Rahmen dieser Kooperation informieren Professor Dr. Falk Schwendicke, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, und Dr. Cornelius Haffner von der München Klinik Harlaching und Leiter des Projektträgers „Teamwerk“, am Mittwoch, 12. Februar, von 18 bis 20 Uhr in einer Online-Veranstaltung über neue Ansätze und aktuelle Entwicklungen in der Zahnmedizin und geben einen Einblick in das Angebot der kostenlosen zahnärztlichen Hausbesuche.

Anmeldung ab sofort möglich

Der Infoabend richtet sich an Ärzte, Fachkräfte und Multiplikatoren aus den Bereichen Gesundheit, Medizin und Soziale Arbeit. Es sind aber auch Angehörige von zu Pflegenden und alle Interessierten willkommen. Anmeldungen können ab sofort bis Dienstag, 11. Februar, per E-Mail an die Adresse fachstellen.gsr@muenchen.de vorgenommen werden. Es wird im Anschluss ein Webex-Link per E-Mail zugeschickt. Ärzte geben bitte ihre Einheitliche Fortbildungsnummer (EFN) an, CME-Fortbildungspunkte sind bei der Bayerischen Landesärztekammer beantragt.

Die Verhältnisse haben sich geändert

Dr. Cornelius Haffner: „Zahnerkrankungen sind heute bis ins hohe Alter ein Thema. Waren vor zwei Jahrzehnten über die Hälfte der älteren Menschen zahnlos und auf eine Totalprothese angewiesen, besitzen selbst Hochbetagte heute noch viele eigene, echte Zähne. Dies bedeutet eine enorme Herausforderung für zahnärztliche Therapie- und Versorgungskonzepte, insbesondere dann, wenn der Patient in der ambulanten oder stationären Pflege betreut werden muss. Menschen mit Pflegebedarf sind oft nicht mehr selbst in der Lage, ihre Zähne und Zahnprothesen eigenständig zu reinigen. Gerade auch für diese vulnerable Patientengruppe muss die tägliche Zahnpflege abgesichert werden. Angepasste Hygienekonzepte und der Einsatz von besonderen Hilfsmitteln wie elektrischen Zahnbürsten, Drei-Kopf-Bürsten (Super-Brush), fluoridhaltigen Zahnpasten erleichtern dem betreuerischen Umfeld die tägliche Pflege. Auch der Zahnarztbesuch, gegebenenfalls am Bett des Betreuten oder auch in der Praxis, sollte bis in das hohe Alter eine Selbstverständlichkeit sein. Mein großer Wunsch: Machen Sie sich schon frühzeitig Gedanken darüber, wie auch die Zahngesundheit bei Immobilität abgesichert werden kann.“

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