Bereits zum zwölften Mal schlossen sich Politiker, Kirchenvertreter und viele Würmtaler dem Gedenkzug zur Erinnerung an den Evakuierungsmarsch aus dem KZ Dachau an. Organisator und Vorsitzender des Vereins Gedenken im Würmtal e.V., Friedrich Schreiber, begrüßte vor allem die teilnehmenden Überlebenden herzlich.
„Unsere Aufgabe ist es, den Staffelstab an die jüngere Generation weiterzugeben“, sagte Schreiber. Deshalb freue es ihn, dass die Würmtal-Gymnasien ihren aktiven Teil an der Veranstaltung leisteten. Auch in diesem Jahr war Christian Eierle, Schülervertreter aus dem Feodor-Lynen-Gymnasium, der verantwortliche Organisator für die Gedenkansprachen der Schulen.
Der Schülersprecher des Gräfelfinger Kurt-Huber-Gymnasiums Dominik von LaRoche sprach von der sittlichen Pflicht, die die Schüler als geistige Enkel von Kurt Huber empfinden.
Beim stets gleichen Ritual an den Mahnmalen mit Gedenkworten, Gebeten und dem jüdischen Kaddish hielten auch Gemeindepolitiker kurze Ansprachen. Gräfelfings Bürgermeister Christoph Göbel betonte: „Wir sind vielleicht frei von Schuld, aber nicht frei von Verantwortung.“ Deshalb begrüße er es, dass der Gedenkzug in diesem Jahr erstmals in Pasing startete. Das sei das richtige Zeichen, um auf den menschenunwürdigen Todesmarsch aufmerksam zu machen. „Unserer aller Zukunft wegen.“
Auch Planeggs Dritter Bürgermeister Hermann Nafziger appellierte an die Pflicht zur Verantwortung: „Das Leid von damals darf sich nicht wiederholen. Wir müssen Stellung beziehen, wenn sich der Faschismus zeigt.“ In Krailling und Gauting sprachen ebenfalls die Bürgermeisterinnen Christine Borst und Brigitte Servatius.
Für 2010 will das Organisationsteam um Friedrich Schreiber ein besonderes Zeichen setzen. Zum dann stattfindenden 65. Jahrestag soll der Zug bereits in Allach starten. „Der Marsch von Pasing bis Lochham war unser Probelauf“, verriet Dieter Horch vom Verein Gedenken im Würmtal und freute sich über das rege Interesse, das die Pasinger dem Gedenkzug entgegengebracht hätten.
Im kommenden Jahr werden auch das Blutenburger und das Allacher Mahnmal in den Gedenkmarsch einbezogen. Horch dazu: „Diese Entfernung ist ohne Weiteres zu schaffen und verbindet die Gemeinden in besonderer Weise.“