Veröffentlicht am 06.12.2018 11:29

„Das „Sie“ schafft respektvolle Distanz“


Von Ulrike Seiffert
Noemi, Laura und Sarah. (Foto: us)
Noemi, Laura und Sarah. (Foto: us)
Noemi, Laura und Sarah. (Foto: us)
Noemi, Laura und Sarah. (Foto: us)
Noemi, Laura und Sarah. (Foto: us)

Wovor haben Sie Respekt?

Ab der zehnten Klasse werden wir generell gesiezt. Das bleibt dann auch so für die Oberstufe. Am Anfang war das wirklich sehr irritierend und komisch für uns, aber dann auch wiederum cool. Beim Siezen entsteht eine andere Stimmung. Wir sind auf Augenhöhe mit den Lehrern – dieses Gefühl vermittelt das Siezen. Man fühlt sich gut und anerkannt und sicherlich auch ein bisschen wichtig.

Aber wenn uns die Lehrer das „Du“ oder „Sie“ freigestellt haben, dann haben wir uns doch fürs „Du“ entschieden. Ganz so erwachsen haben wir uns dann doch nicht gefühlt, über die Sommerferien sind wir schließlich keine anderen Menschen geworden. Wären da noch die Situationen in Restaurants oder in Firmen, wo wir als Praktikanten arbeiten können. Auch da wird man gesiezt. Das hat viel mit Respekt zu tun, aber schafft immer auch eine respektvolle Distanz. Wir selbst siezen immer oder so gut wie immer. Das gehört einfach zu den guten Umgangsformen, wie wir finden.

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