„Ich bin der Eigentümer des Pumpenwasserwerks in der Kaflerstraße 16“, stellte sich Andreas Hahn in der letzten Sitzung des Bezirksausschusses Pasing / Obermenzing vor und brachte die Pläne für das „neue“, über 150 Jahre alte Pumpenhäusl gleich mit. Nach eingehender Beratung mit dem betreuenden Architektenteam von Seidlein plane er eine weitere öffentliche Nutzung des Gebäudes. „Das Beste wäre eine Gaststätte“, so Hahn.
Bis es soweit ist, muss das Gebäude entkernt und auf Bauschäden untersucht werden. Hilfe seitens Ämter habe er bis dato erfahren. „Die Erhaltung und vor allem die weitere Gestaltung des Pumpenhäusls haben ausnahmslos alle ins Herz geschlossen“, meinte er in Hinblick auf die Kooperation mit dem KVR, den Denkmalbehörden sowie der Lokalbaukommission (LBK). Sogar einem Grundstückstausch von rund drei Metern hätten die Behörden zugestimmt.
Denn mit einer Nutzfläche von 480 Quadratmetern biete das Haus Platz für ein kleines bis mittleres Lokal, Platz für Sanitäranlagen oder Lager wäre da kaum. In einem Anbau soll all dies unterkommen. „Die Pläne des Architekten sehen einen Riegel aus Glas direkt hinter dem Pumpenhäusl vor“, so Hahn. Und dieser wäre bei optimalen Größenverhältnissen eben drei Meter hinter der Grundstücksgrenze zu Ende. „Die Stadt bekam dafür ein anderes Stück zugesprochen.“
Der Flachbau sei sehr modern, sehr transparent geplant und erinnere an die Orangerie im Nymphenburger Park. „Damit wird Alt und Neu aufs Beste miteinander verbunden“, unterstrich Hahn.
Dessen war sich auch die Initiative zum Erhalt des Pumpenhäusls sicher. Lange Jahre kämpfte ein kleinen Kreis von Pasingern gegen den Abriss des Gebäudes. „Wenn kein Investor gefunden worden wäre“, sagte Initiativ-Mitglied Gudrun Koppers-Weck, „wäre das Pumpenhäusl womöglich abgerissen worden.“ Die Stadt nämlich favorisierte im Rahmen des Bebauungsplans 1922a eine öffentliche Grünfläche mit Nutzung für Jugendliche, ohne Bebauung oder Baurecht.
Mit Hahn als engagierten Investor könne Pasing zufrieden sein, war die einhellige Meinung der Initiative. Noch dazu belebe ein Restaurant die Kaflerstraße. Bereits im Mai wird die LBK die Baugenehmigung erteilen. Dann beginnen die nötigen Erschließungsmaßnahmen und Rodungen. „Wenn es planmäßig läuft, ist die Geschichte im Sommer, aber spätestens Herbst nächsten Jahres vorbei“, schätzte Hahn. Was noch fehle, sei ein interessierter Pächter für das Lokal. Der würde jetzt mit Nachdruck gesucht.
Vom BA gab es für die Umbauidee jede Menge Beifall. „Danke, dass Sie sich dieses angetan haben“, meinte BA-Vorsitzender Christian Müller und sicherte dem Bauherrn jede erdenkliche Unterstützung zu.
BA-Mitglied Richard Roth merkte an: „Das Haus hat eine bemerkenswerte Geschichte und gehört zusammen mit dem ersten Bürklein Bahnhof und dem jetzigen Pasinger Bahnhof zu den frühesten erhaltenen Bahngebäuden in München. Ich wünschte mir, Sie würden im neuen Haus darauf hinweisen.“ Darauf Hahn: „Das greife ich sehr gern auf. Ich bin für jeden Tipp dankbar.”
Weitere Informationen zum Pasinger Pumpenhäusl finden sich unter www.wasserpumpenhaus.de .