Veröffentlicht am 13.05.2008 11:18

„Stelle bewusst aussuchen”


Von HK
Zu Ehren seines obersten Dienstherren, des Bundesbeauftragten Jens Kreuter (2. v. l.), spielte das bundesweit einzigartige Zivildienstorchester mit Florian Wiekert, Florian Ehrat und Johannes Kirchhofer (v. l.). (Foto: imm)
Zu Ehren seines obersten Dienstherren, des Bundesbeauftragten Jens Kreuter (2. v. l.), spielte das bundesweit einzigartige Zivildienstorchester mit Florian Wiekert, Florian Ehrat und Johannes Kirchhofer (v. l.). (Foto: imm)
Zu Ehren seines obersten Dienstherren, des Bundesbeauftragten Jens Kreuter (2. v. l.), spielte das bundesweit einzigartige Zivildienstorchester mit Florian Wiekert, Florian Ehrat und Johannes Kirchhofer (v. l.). (Foto: imm)
Zu Ehren seines obersten Dienstherren, des Bundesbeauftragten Jens Kreuter (2. v. l.), spielte das bundesweit einzigartige Zivildienstorchester mit Florian Wiekert, Florian Ehrat und Johannes Kirchhofer (v. l.). (Foto: imm)
Zu Ehren seines obersten Dienstherren, des Bundesbeauftragten Jens Kreuter (2. v. l.), spielte das bundesweit einzigartige Zivildienstorchester mit Florian Wiekert, Florian Ehrat und Johannes Kirchhofer (v. l.). (Foto: imm)

Während der waffenlose Dienst junger Männer in der Bundesrepublik lange Zeit lediglich als „Auslaufmodell“ gegolten habe, sei er durch die Koalitionsvereinbarung nun zum „Projekt mit Zukunft“ avanciert, sagte Jens Kreuter, Bundesbeauftragter für den Zivildienst, bei der Konferenz der Dienststellen-Leitenden der Inneren Mission München.

Nach wie vor laufe der Dienst der 90.000 jungen Männer weitgehend ohne Probleme ab: Bundesweit habe es im vergangenen Jahr nur Beschwerden „im einstelligen Bereich“ gegeben. Kreuter lobte statt dessen das soziale Engagement der Zivis in ihren Einsatzstellen: „Ich bin beeindruckt von dem, was da geleistet wird.“

Nach einem drastischen Rückgang der Bewerberzahlen in den vergangenen fünf Jahren verzeichne das Bundesamt derzeit wieder einen leichten Anstieg junger Männer, die sich für den Zivildienst meldeten. Dennoch gebe es vorwiegend aufgrund der derzeitigen geringen Tauglichkeitsrate rund doppelt so viele Plätze wie Zivildienst-Pflichtige, berichtete Kreuter: „Für viele soziale Einrichtungen macht das die Planung schwierig; für die jungen Männer heißt das, dass sie sich ihre Stelle bewusst aussuchen können.“

Euphorie in Kindertagesstätten

Probleme für die Einsatzstellen bereite zudem auch die Dienstzeit von derzeit nur neun Monaten. Auf politischer Ebene werde deshalb derzeit geprüft, inwieweit es Möglichkeiten für eine freiwillige dreimonatige Weiterbeschäftigung gebe. Dies sei jedoch „keine Verlängerung des Zivildienstes durch die Hintertür“, stellte Kreuter klar.

Geradezu „euphorische Rückmeldungen“ über den Einsatz der Zivis gibt es nach Kreuters Angaben aus den Kindertagesstätten. Seit rund einem Jahr könnten die jungen Männer auch im pädagogischen Bereich eingesetzt werden: „Der Zivi ist der Liebling der Kinder.“ Gerade in diesem nahezu ausschließlich von Frauen geprägten Berufsfeld würden junge Männer eine positive Dynamik in klassische Rollenmuster bringen, so Kreuter.

Günther Bauer, Geschäftsführer der Inneren Mission München, stellte fest, dass der Zivildienst nun endlich „in der Mitte der Gesellschaft angekommen“ sei: „Zivis sind keine Drückeberger, sondern übernehmen eine wichtige soziale Aufgabe.“ Von den 37 Plätzen bei der Inneren Mission und ihren Tochterunternehmen seien derzeit lediglich zwölf besetzt. Bauer: „Wir könnten noch viel mehr Bewerber brauchen.“

Weitere Informationen bei der Inneren Mission München (Landshuter Allee 40) unter Tel. 126991-121, per email an khonigschnabel@im-muenchen.de oder im Internet unter www.im-muenchen1.de .

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