Veröffentlicht am 22.02.2019 09:38

„Schön, wenn man sich trifft!”


Von Brigitte Bothen
Stammtisch-Organisator Johann Wolfram (vorne) mit ASZ-Leiterin Melanie Weindl (2.v.l.) und den Stammtisch-Gästen Hans Hahn, Karin Engl und Josef Hiel (v.l.). (Foto: bb)
Stammtisch-Organisator Johann Wolfram (vorne) mit ASZ-Leiterin Melanie Weindl (2.v.l.) und den Stammtisch-Gästen Hans Hahn, Karin Engl und Josef Hiel (v.l.). (Foto: bb)
Stammtisch-Organisator Johann Wolfram (vorne) mit ASZ-Leiterin Melanie Weindl (2.v.l.) und den Stammtisch-Gästen Hans Hahn, Karin Engl und Josef Hiel (v.l.). (Foto: bb)
Stammtisch-Organisator Johann Wolfram (vorne) mit ASZ-Leiterin Melanie Weindl (2.v.l.) und den Stammtisch-Gästen Hans Hahn, Karin Engl und Josef Hiel (v.l.). (Foto: bb)
Stammtisch-Organisator Johann Wolfram (vorne) mit ASZ-Leiterin Melanie Weindl (2.v.l.) und den Stammtisch-Gästen Hans Hahn, Karin Engl und Josef Hiel (v.l.). (Foto: bb)

Rund 30 Ehrenamtliche hat das Alten- und Servicezentrum (ASZ) Kleinhadern-Blumenau. Sie gestalten Feste und Feiern, helfen beim Mittagstisch und unterstützen in so manchen organisatorischen Dingen. Einer dieser freiwilligen Helfer ist Johann Wolfram. Der 68-Jährige hatte 2011 eine Gehirnblutung, die ihn mitten aus seinem Arbeitsleben riss und in den Rollstuhl zwang. Plötzlich schwerbehindert und nur noch eingeschränkt beweglich, wollte er dennoch nicht isoliert und ohne soziale Kontakte bleiben. Von seinem Bruder wurde er auf den Mittagstisch im ASZ hingewiesen und bald war er in der Alpenveilchenstraße 42 regelmäßiger Gast, fand auch Gefallen am abwechslungsreichen Programm des Seniorenzentrums und blieb oft den ganzen Nachmittag über, wenn wieder einmal ein interessanter Vortrag angeboten wurde.

Johann Wolfram richtete sich so gut wie möglich in seinem neuen Leben ein – was ihm fehlte, war eine Aufgabe. Als ihm der damalige ASZ-Leiter Henning Löffler fragte, ob er nicht ehrenamtlich im ASZ mitarbeiten wolle, sagte er gerne zu. „Bei der Essensausgabe konnte ich nicht helfen, weil ich ja nicht so lange stehen kann”, erzählt er. „Deshalb haben wir uns dann auf Telefondienst geeinigt.” Seither übernimmt er jeden Donnerstag von 9.30 bis 12 Uhr das Telefon im ASZ, beantwortet – soweit es ihm möglich ist und es sich nicht um fachspezifische Dinge handelt – die Anfragen der Anrufer und notiert die Namen, wenn um Rückruf gebeten wird. Damit entlastet er das hauptberufliche Team rund um die jetzige ASZ-Leiterin Melanie Weindl, die die Zeit für interne Besprechungen und dergleichen mehr nutzen kann.

Abwechslung am Wochenende

Auch bei der Programmplanung bringt sich Johann Wolfram ein. So geht der Stammtisch des ASZ, der jeden ersten Sonntag im Monat in einer Gaststätte stattfindet, auf seine Initiative zurück. Er habe von den Senioren im Zentrum oft gehört, dass sie froh sind, unter der Woche Ansprache und Kontakt zu haben. Sie hätten aber auch darüber geklagt, dass sie das ganze Wochenende alleine seien, berichtet der ehrenamtliche Helfer. „Da habe ich vorgeschlagen, dass wir einmal im Monat am Sonntag zusammen zum Essen gehen.”

Fünf Jahre ist das inzwischen her – und der Stammtisch bzw. der „monatliche Mittagstisch”, wie er im ASZ auch genannt wird, hat sich zu einer erfolgreichen und beliebten Institution gemausert. „Zwischen 20 und 25 Leute sind meist dabei”, konstatiert Johann Wolfram. „Es ist schön, wenn man sich trifft!” Er nimmt die Anmeldungen entgegen, reserviert die Plätze im Lokal und freut sich immer sehr, wenn wieder einmal ein neues Gesicht auftaucht.

Jubiläumsfeier am 3. März

„Nach einigem Ausprobieren sind wir jetzt im Riegerhof in der Riegerhofstraße 20 gelandet”, erzählt er. „Dort gibt es einen hellen Nebenraum und im Sommer kann man draußen sitzen. Außerdem ist man im Riegerhof auch zu Rollstuhlfahrern sehr zuvorkommend. Gegessen wird a la Carte. So kann jeder aussuchen, was ihm schmeckt und seinem Budget entspricht.”

Am Sonntag, 3. März, ab 12 Uhr feiert der Stammtisch sein fünfjähriges Bestehen. Wer mit dabei sein möchte, kann sich bei Johann Wolfram unter Tel. 0160-4340443 anmelden. „25 Leute haben schon zugesagt”, betont er. Nach dem Mittagessen sorgt der Tenor Luciano Saraceni mit italienischen Opernarien und klassischem Liedgut für Unterhaltung. „Wir haben uns das Ave Maria gewünscht und den Gefangenenchor aus Nabucco”, zählt der Organisator auf. Und natürlich werde der Nebenaum auch mit einer italienischen und einer bayerischen Fahne geschmückt.

Kostenloses Essen für Bedürftige

Was den Mittagstisch betrifft, der fünfmal in der Woche – von Montag bis Freitag – im ASZ angeboten wird, so wird er von den Senioren im Viertel gut angenommen. „Wir geben 20 bis 25 Essen täglich aus. Die Mahlzeiten werden im Müchenstift-Haus St. Josef gekocht”, erläutert ASZ-Leiterin Melanie Weindl. „Für Menschen, die sehr bedürftig sind, kann bis zu dreimal die Woche kostenlos ein Mittagessen angeboten werden. Es muss sich niemand scheuen, zu uns zu kommen. Die Leute können einfach zu uns ins Büro kommen und sich melden.”

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