Veröffentlicht am 15.04.2019 10:08

Die Kunst des Trommelns

Papi Diedhiou klatscht den Rhythmus vor. Seit 2016 lebt der Senegalese in Deutschland. (Foto: tab)
Papi Diedhiou klatscht den Rhythmus vor. Seit 2016 lebt der Senegalese in Deutschland. (Foto: tab)
Papi Diedhiou klatscht den Rhythmus vor. Seit 2016 lebt der Senegalese in Deutschland. (Foto: tab)
Papi Diedhiou klatscht den Rhythmus vor. Seit 2016 lebt der Senegalese in Deutschland. (Foto: tab)
Papi Diedhiou klatscht den Rhythmus vor. Seit 2016 lebt der Senegalese in Deutschland. (Foto: tab)

Das war ein schöner Abschluss in der letzten Schulwoche vor den Osterferien: Eine Woche lang durften die Schüler der Ganztagesklassen der Guardinigrundschule trommeln und afrikanische Lieder singen. Den Ton gab dabei Mohamed „Papi” Diedhiou aus dem Senegal an. Er führte insgesamt 95 Mädchen und Buben zwischen sechs und zehn Jahren in die Kunst des Trommelns ein. Organisiert hatte den Workshop Lehrerin Martina Zeller.

„Mit Gefühl und Ruhe”

„Trommeln spielt man mit Gefühl und Ruhe”, sagt Papi Diedhiou. „Und mit Konzentration.” Dann geht es auch schon los. Es ist der letzte Schultag, die Kinder haben sich im Pavillon versammelt, sie sitzen im Kreis, einige Eltern stehen mit gezückten Handys bereit. Heute wird vorgeführt, was die ganze Woche über geübt wurde.

„Jede Klasse hat täglich eine Stunde lang getrommelt”, erklärt Schulleiterin Patrizia Stingl. Es habe schon Trommelworkshops an der Schule gegeben, Papi Diedhiou aber sei zum ersten Mal da. Diesmal habe sich das Angebot an die Kinder der Ganztagesklassen gerichtet, sozusagen als kleine Auflockerung.

„Na, wer traut sich?”

Papi Diedhiou steht unterdessen inmitten der Kinder und klatscht den Rhythmus vor, die Kinder singen dazu ein senegalesisches Lied. „Na, wer traut sich?”, fragt er anschließend und schon steht ein Mädchen neben ihm. Die Schülerin singt vor, die Kinder singen nach. Dazu wird geklatscht. Wer sich traut, darf weitermachen. Dann wieder lässt Papi Diedhiou jedes der Kinder einzelne Abfolgen nachtrommeln. Schließlich sind auch die Eltern an der Reihe: sie singen, die Kinder klatschen. Es herrscht Konzentration unter den Schülern, manche wippen mit den Beinen mit. Allen gemein scheint aber: sie genießen das Trommeln in der Gemeinschaft.

Papi Diedhiou kommt aus der senegalesischen Hauptstadt Dakar und hat mit bekannten Trommlern wie Doudou N'Diaye Rose und Mamady Keita zusammengearbeitet. Er ist Leiter im Team Siggil Sico, einer Band, die auf allen nationalen Sportereignissen die senegalesischen Nationalmannschaften begleitet und anfeuert. Über zehn Jahre gab er im Senegal Kurse für Erwachsene aus aller Welt. 2016 kam er nach Deutschland und arbeitet seitdem im Team der Firma Drum Event, als Dozent beim Freien Musikzentrum München und an der Volkshochschule Buchenried. Mit seiner neu gegründeten Gruppe „Coeur du Sénégal” hatter er im Oktober vergangenen Jahres seinen ersten Auftritt im Freien Musikzentrum München. Weitere Auftritte sind geplant. Papi Diedhiou lebt in München.

north