Der Verein Little Lab Wissenschaft für Kinder e.V. sorgt sich um seinen Verbleib in Neuaubing. Grund dafür ist der Abriss des Ladenzentrums in der Wiesentfelser Straße 68, der schon länger feststeht und im kommenden Jahr umgesetzt werden soll. Der Verein, der 2018 als Zwischennutzer in das Ladenzentrum eingezogen ist, hat wie viele andere bisherige Mieter Schwierigkeiten eine bezahlbare Alternative für die Zeit nach dem Abriss zu finden.
Ziel von Litte Lab ist es, Kinder und Jugendliche mit kreativen, lustigen und praktischen Experimenten für Naturwissenschaften, Technik und Informatik (MINT) zu begeistern. „Wir wollen alle Kinder erreichen, um etwas gegen die immer größere Bildungslücke und den späteren Fachkräftemangel zu tun “, erklärt Vereinsvorsitzende Agnieszka Spizewska in einer Pressemitteilung.
Die meisten Kurse von Little Lab wurden vor allem von Kindern aus dem Stadtviertel besucht, zu manchen besonderen Angeboten kamen aber auch Kinder und Jugendliche aus der ganzen Stadt und dem Umland. „Für uns war das Ladenzentrum ein perfekter Standort – hier hatten wir unser Kooperationsnetzwerk, Schulen, Kindergärten auch unsere institutionellen Partner waren direkt um die Ecke. Die Kinder konnten uns einfach zu Fuß erreichen“, berichtet Spizewska.
Einige Mieter, wie der Nachbarschaftstreff des Kinderschutz München, der gleich neben Little Lab Räumlichkeiten hatte, werden in das neuerrichtete Viertel Freiham ziehen. Der Verein Little Lab sucht, trotz einer großen Unterstützung des Stadteilmanagements, bislang vergeblich nach einer neuen Bleibe. Spätestens Ende September 2021 muss Little Lab, wie alle anderen Mieter, das Ladenzentrum verlassen. Wer dann in das im Jahr 2025 fertiggestellte Gebäude einziehen wird, ist noch nicht final festgelegt – aber auch bis dahin muss eine sinnvolle Lösung gefunden werden.
„Wir haben es in den letzten Jahren gelernt, mit einem kleinen Budget möglichst viele Kinder für die Wissenschaft zu begeistern. Jedes Jahr haben wir ca. 3.000 Kinder erreicht. Das konnte unser Verein auch dank der niedrigen Mietausgaben sicherstellen. Wir haben uns in kürzester Zeit an die neuen Pandemie-Bedingungen angepasst, auch weil wir keine überhöhten Mietverpflichtungen hatten. Jetzt müssen wir unsere Werkstatt verlassen und hoffen sehr, dass unser Verein bald etwas Neues findet. Denn ohne den passenden Raum wird es insbesondere in der schwierigen Corona-Zeit für uns sehr eng“, sagt Agnieszka Spizewska. „Die vielen Kinder aus unserem Viertel, die wir seit Jahren immer wieder bei unseren Forscherangeboten begrüßen dürfen, sind uns sehr ans Herz gewachsen. Wenn wir den Stadtteil verlassen müssen, würden wir sie sehr vermissen!“