Für die Fortbewegung müssen Flurförderzeuge wie Hubwagen und Ameisen mit Laufrollen ausgestattet sein. Durch den täglichen Dauereinsatz im Betrieb nutzen sich die Rollen mit der Zeit ab. Um die Sicherheit und Funktionalität der Flurförderzeuge für einen reibungslosen Betriebsablauf zu gewährleisten, müssen abgenutzte Rollen umgehend ausgetauscht werden. Dabei ist zu beachten, dass die Laufrollen entsprechend der jeweiligen Einsatzbedingungen auszuwählen sind. Die wichtigsten Auswahlkriterien für Laufrollen haben wir für Sie zusammengefasst.
Wenn von Laufrollen die Rede ist, dann wird mit dem Begriff der Komplex aus drei Komponenten bezeichnet: Rad, Radlager und Gehäuse. Was die Radlager betrifft, gibt es verschiedene Varianten. Angeboten werden unter anderem einfache Gleitlager, aber auch technisch aufwendige Bauteile wie Kegelrollenlager. Bei Staplern und Hubwagen kommen in aller Regel solche Rollenlager zum Einsatz, bei denen runde Stahlwalzen in einer Art Käfig aus Kunststoff oder Metall gelagert sind. Zwischen Achse und Radnabe rollen sich die Walzen bei Bewegungen ab. So ergibt sich selbst bei höheren Gewichten ein geringer Rollwiderstand.
Um das ruhende Rad in Bewegung zu versetzen, muss Kraft aufgewendet werden. Diese wird als Anfahrwiderstand bezeichnet . Um anschließend die Radbewegung aufrecht zu erhalten, muss ebenfalls Kraft aufgewendet werden - der sogenannte Rollwiderstand. Dieser ist im Vergleich geringer als der Anfahrwiderstand. Beide Widerstände werden unter anderem durch diese Faktoren beeinflusst:
Hinweis: Durch die aufliegenden Lasten steigen die Widerstände zusätzlich, denn neben dem Eigengewicht des Hubwagens muss auch das Gewicht der Last bewegt werden.
Wofür und in welcher Umgebung der Hubwagen genutzt werden soll ist ausschlaggebend für die Wahl des geeigneten Rollenmaterials. Soll das Flurförderzeug überwiegend auf ebenem und glattem Boden zum Einsatz kommen, sind Laufrollen aus Polyamid die richtige Wahl. Hergestellt werden sie im thermoplastischen Spritzgussverfahren. Merkmale dieses Materials sind unter anderem ein besonders leichter Lauf auf glattem Untergrund und eine extreme Bruchsicherheit. Somit kann eine lange Lebensdauer gewährleistet werden. Polyamidrollen sind die bevorzugte Variante bei sämtlichen Hallenfahrzeugen wie Hubwagen oder Kommissioniergeräten im Bereich der Intralogistik .
Hinweis: Polyamid ist darüber hinaus auch säureresistent und kann Temperaturen von bis zu -20 Grad standhalten. Somit eignen sich Laufrollen aus diesem Material auch für Hubwagen, die in Kühlhäusern benutzt werden.
Sollen Hubwagen überwiegend auf empfindlichen Bodenbelägen genutzt werden, dann sind elastische Laufbeläge besser geeignet als das harte Polyamid, welches sensible Böden wie Keramik oder Fliesen beschädigen könnte. Zu den elastischen Laufbelägen zählen unter anderem Vollgummi, Elastik-Vollgummi und Polyurethan. Sie können das Gewicht der zu transportierenden Last deutlich besser verteilen und abfedern. Was man allerdings wissen sollte ist, dass weichere Beläge beim Bremsen und Rangieren Spuren auf dem Boden hinterlassen können. Man spricht hierbei vom sogenannten Auskreiden. Wer das vermeiden möchte, setzt am besten auf spezielle Vollgummimischungen mit geringem Abrieb.
Je nach Bedarf sind Laufrollen aus Gummi auch mit Luftfederung erhältlich. Frontstapler, die im Außengelände zum Einsatz kommen, werden oft mit solchen Rollen ausgestattet. Selbst bei schlechten Bodenverhältnissen und nassem Untergrund bieten luftgefederte Gummirollen einen sehr geringen Anfahrwiderstand.