Veröffentlicht am 23.05.2022 09:34

Teuren Dispokredit ausgleichen


Von red
Pixabay.com (Foto: Foto: Pixabay.com, © Giovanni Gagliardi, CC0 1.0)
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Ein Dispokredit ist unglaublich praktisch, aber auch unglaublich teuer. Er eignet sich deshalb nur für kurzfristige Projekte. Wenn Menschen längere Zeit im Dispo bleiben, führt das zu massiven Zinsbelastungen und häufig geraten sie in die sogenannte Dispofalle. Dieser Artikel erklärt, welche Alternativen zu einem teuren Dispokredit es gibt, welche Aspekte bei einer Umschuldung zu beachten sind und wie Betroffene aus der Dispofalle wieder herauskommen.

Immer mehr Menschen im Dispo

Die Zahl der Menschen, die sich im Dispo befinden, nimmt in Deutschland kontinuierlich zu. Im Januar 2021 hatten 6,6 Millionen Deutsche ihr Konto überzogen. Das entspricht einem Anstieg um 17% im Vergleich zum Januar 2021. Diese Erkenntnisse förderte eine repräsentative Umfrage des Kreditportals Smava zutage. Somit befinden sich aktuell 9,5% aller Deutschen im Dispo.

Für Betroffene bedeutet dies erhebliche finanzielle Belastungen. Die Stiftung Warentest hat ermittelt, dass im Durchschnitt 9,51% Dispozinsen anfallen, bis es möglich ist, das Konto wieder auszugleichen. Dieser Wert dürfte sich aktuell noch erhöhen. Durch die momentane Rekordinflation sehen sich viele Menschen erheblichen Kosten gegenüber. Sie werden entsprechend länger brauchen, bis sie ihr Konto wieder ausgleichen können. Entsprechend sind die Kosten, die durch einen Dispo entstehen, noch einmal höher.

Schulden von mehr als 1.500 Euro keine Seltenheit

Auffällig ist, dass immer mehr Menschen ihr Konto in erheblichem Maß überziehen. Von den 6,6 Millionen Deutschen im Dispo ist die mit Abstand größte Zahl von 37,9% mit mehr als 2.000 € verschuldet. Die beiden nächstgrößeren Gruppen von jeweils 16,8% sind bis zu 250 € oder zwischen 250 € - 500 € im Minus. Ebenfalls eine große Gruppe von 11,6 % hat eine Verschuldung zwischen 1.500 € - 2.000 € zu tragen.

Knapp die Hälfte aller Menschen im Dispo ist folglich mit mehr als 1.500 € verschuldet. Je länger es dauert, bis der Dispo ausgeglichen werden kann, desto höhere Kosten fallen an. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Zahl der Menschen, die mit einem hohen Betrag verschuldet sind, eher zunehmen als abnehmen wird. Es bietet sich daher an, den Dispokredit mit einem zinsgünstigeren Ratenkredit abzulösen , um die zunehmende Verschuldung zu reduzieren oder ganz zu überwinden.

Darum ist es wichtig, den Dispo schnellstmöglich auszugleichen

Der Dispo ist eine der teuersten Kreditformen überhaupt. Das liegt an der großen Flexibilität, die für die Verbraucher mit diesem Kredit einhergeht. Sie müssen weder einen Kreditantrag stellen noch einen Termin nennen, bis zu dem sie das Geld zurückgezahlt haben werden. Außerdem müssen sie keine festen monatlichen Raten zahlen, sondern geben immer so viel Geld zurück, wie es ihnen gerade passt. Das bedeutet für die Banken eine hohe Unsicherheit. Sie wissen nicht, bis wann sie ihr Geld zurückbekommen. Diesen Unsicherheitsfaktor gleichen sie durch hohe Kreditzinsen aus.

Die meisten Verbraucher sind sich darüber bewusst, dass der Dispositionskredit mit knapp 10% Zinsen ausgesprochen teuer ist. Deswegen verwenden ihn die meisten nur kurzfristig und gleichen ihre Konto zeitnah wieder aus. Bei 51,6% der Umfrageteilnehmer dauert es nur bis zu einem Monat, bis das Geld zurückgezahlt ist. Bei 15,9 Prozent nimmt die Rückzahlung bis zu drei Monate in Anspruch. Bei immerhin 14,7% dauert es allerdings mehr als 12 Monate, bis das Konto wieder ausgeglichen ist. Entsprechend fallen in dieser Zeit extrem hohe Zinskosten an.

Für diese Anliegen eignet sich ein Dispositionskredit

Ein Dispositionskredit ist immer dann sinnvoll, wenn nur für einen kurzen Zeitraum Geld benötigt wird. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn es gerade ein hervorragendes Angebot gibt, dass man in Anspruch nehmen möchte und das nicht mehr zur Verfügung stehen wird, wenn das nächste Gehalt eingeht. Dann ist es möglich, den Dispo zu überziehen und wenige Tage später wird dieser durch das eingehende Gehalt wieder ausgeglichen.

In solchen Situationen wäre es unpraktisch, einen Ratenkredit aufzunehmen. Das liegt daran, dass solche Kredite mit vergleichsweise viel Bürokratie einhergehen. Es müssen Einkommensnachweise geboten, ein Bonitätscheck durchgeführt und Gespräche mit Bankberatern absolviert werden. All dies können sich Nutzer sparen, indem sie den Dispokredit nutzen und ihr Konto schnellstmöglich wieder ausgleichen.

Bei längeren Verschuldungen lieber eine Umschuldung vornehmen

Wenn es länger dauert, bis das Konto wieder ausgeglichen wird, sollte keinesfalls auf den Dispo zurückgegriffen werden. Dieser ist für solche längerfristigen Projekte einfach viel zu teuer. Stattdessen ist es empfehlenswert, einen günstigen Ratenkredit in Anspruch zu nehmen. Gerade während einer Niedrigzinsphase ist es sinnvoll, einen solchen Ratenkredit aufzunehmen. So können Anschaffungen getätigt werden, ohne das hohe Kosten anfallen.

Ebenso sinnvoll ist es, mit einem Ratenkredit zu arbeiten, wenn man sich beim Dispokredit verkalkuliert hat. Einige gehen davon aus, dass sie ihr Konto zeitnah wieder ausgleichen können. Manchmal erweist sich diese Annahme jedoch als Trugschluss und es dauert länger, bis das benötigte Geld zur Verfügung steht. In einem solchen Fall kann ein Ratenkredit aufgenommen werden, um das Konto auszugleichen. So sparen sich Verbraucher eine Menge Zinsen.

Was genau ist die Dispofalle?

Unter Dispofalle versteht man die Situation, wenn eingehende Einnahmen nicht mehr ausreichen, um das Konto auszugleichen und sich von einem Dispokredit zu befreien. So bleibt das Konto kontinuierlich im Minus und die Zinsen steigen immer weiter an. Das Gehalt oder die Einnahmen bleiben hingegen in der Regel stets gleich hoch. Somit ist es mit ihnen immer nur möglich, die laufenden Kosten zu bezahlen, aber nicht, das Konto auszugleichen.

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