Veröffentlicht am 15.11.2021 11:01

„Jahrzehnte der Vernachlässigung“

Die Bürgerinitiative USUS hatte zu der Protestaktion gegen die aus ihrer Sicht untragbare Bildungssituation in Allach-Untermenzing sowie gegen die Pläne einer Verlagerung des Louise-Schroeder-Gymnasiums aufgerufen. (Foto: USUS)
Die Bürgerinitiative USUS hatte zu der Protestaktion gegen die aus ihrer Sicht untragbare Bildungssituation in Allach-Untermenzing sowie gegen die Pläne einer Verlagerung des Louise-Schroeder-Gymnasiums aufgerufen. (Foto: USUS)
Die Bürgerinitiative USUS hatte zu der Protestaktion gegen die aus ihrer Sicht untragbare Bildungssituation in Allach-Untermenzing sowie gegen die Pläne einer Verlagerung des Louise-Schroeder-Gymnasiums aufgerufen. (Foto: USUS)
Die Bürgerinitiative USUS hatte zu der Protestaktion gegen die aus ihrer Sicht untragbare Bildungssituation in Allach-Untermenzing sowie gegen die Pläne einer Verlagerung des Louise-Schroeder-Gymnasiums aufgerufen. (Foto: USUS)
Die Bürgerinitiative USUS hatte zu der Protestaktion gegen die aus ihrer Sicht untragbare Bildungssituation in Allach-Untermenzing sowie gegen die Pläne einer Verlagerung des Louise-Schroeder-Gymnasiums aufgerufen. (Foto: USUS)

Über 500 BürgerInnen sind dem Aufruf der Bürgerinitiative USUS („Unser Stadtteil – Unsere Schulen. Für wohnortnahe Bildung in Allach-Untermenzing“) gefolgt. Mit einer Menschenkette um das Pfarrer-Grimm-Schulzentrum zeigten sie ihre Bereitschaft, das einzige Gymnasium vor Ort gegen die Pläne einer Verlagerung zu schützen. Mit Plakaten und Sprechchören machten sie zugleich auf zahlreiche andere Missstände aufmerksam, wie etwa die viel zu niedrige Zahl der Ganztagsbetreuungsplätze oder den erschreckenden baulichen Zustand der Pfarrer-Grimm-Grundschule.

„Die sehr große Zahl der UnterstützerInnen hier zeigt deutlich, dass unser Anliegen ein Anliegen des ganzen Viertels ist“, erklärt Ellen Gerhardt-Wolf, Initiatorin und Sprecherin von USUS. „Die Menschen in Allach-Untermenzing und in den benachbarten Stadtteilen wollen nach Jahrzehnten der Vernachlässigung endlich eine angemessene Versorgung mit Schul- und Betreuungsplätzen. Im Namen von Tausenden von Familien fordern wir, dass die Stadtverwaltung hier handelt – und zwar jetzt.“

Familien leiden unter der Situation

Bei den Gesprächen im Rahmen der Protestaktion seien zahlreiche Stimmen von Familien laut geworden, die unter der aktuellen Situation leiden. Nach Angaben von USUS wurden Kinder, die lediglich 2,4 Kilometer vom Louise-Schroeder-Gymnasium entfernt wohnen, wegen der zu großen Entfernung abgewiesen und besuchen nun ein Dachauer Gymnasium. Angesichts der aktuellen Planungen der Stadt, das Gymnasium an den Dreilingsweg zu verlegen, würden viele Eltern Sorgen vor der Zukunft plagen. Schließlich soll, so die Bürgerinitiative weiter, das Gymnasium mit dem Umzug weniger Züge haben als aktuell, so dass die Chancen auf einen Platz noch kleiner werden. Wenn der Stadtrat wirklich den Umzug an den Dreilingsweg beschließt, zementiert das die bisherige Vernachlässigung unseres Stadtteils für viele Jahre. Daher ist es höchste Zeit, die sogenannte „Variante D“ aufzugeben und durch eine Planung zu ersetzen, die diesen Namen verdient“, betont Ellen Gerhardt-Wolf.

Bislang keine konkreten Zusagen

USUS hat eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Monaten zahlreiche Gespräche mit VertreterInnen der Stadtverwaltung geführt. Nicht zuletzt die mittlerweile 2.300 UnterzeichnerInnen der Online-Petition von USUS zeigten offensichtlich Wirkung und führten bei VolksvertreterInnen verschiedener Lager zu der Bereitschaft, sich mit den Forderungen der Bürgerinitiative auseinanderzusetzen. Dennoch gebe es bislang keine konkreten Zusagen bezüglich einer sinnvollen Lösung der zahlreichen Missstände.

„Wir haben immer wieder gehört, dass unsere Forderungen völlig sinnvoll und nachvollziehbar sind. Aber bis jetzt gab es weder eine klare Absage an die absurden Pläne eines Umzugs des einzigen Gymnasiums nach Obermenzing-Langwied und des Abrisses der frisch sanierten Teile des Pfarrer-Grimm-Schulzentrums noch einen anderen Vorschlag“, so USUS-Sprecher Michael Rosch. „Dabei liegt mit der “Variante 1 light” bereits eine sehr gute Alternative auf dem Tisch. Daher war es höchste Zeit, unseren Unmut auf die Straße zu tragen. Und angesichts der vielen Menschen, der vielen Familien hier sind wir sicher: Die Politik wird Allach-Untermenzing nicht länger übersehen oder ignorieren können.“

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