5. Das Allacher Schloss an der Würm heißt auch Hauser-Schloss, hieß Schloss Waldeck, Gilmer-Schloss und ist heute ein Gästehaus der Firma MAN (Bild 5). Es wurde 1900 nach einem erneuten Bauantrag zur „Errichtung einer Villa“ des Neuhauser Großbauern Lenz Hauser (1869-1918) nach dem Entwurf von Max Knörnschild von den Gebrüdern Rank erbaut. Die Beschreibung als Baudenkmal lautet: „Stattlich Anlage mit Torbau, malerisch gruppiertem Hauptbau und Kapelle in romanisch-gotischer Formensprache … mit Garten.“ Max Knörnschild war als Architekt weniger bekannt, so dass zu vermuten ist, vor allem die Gebrüder Rank den Bau stark beeinflussten. Im Mai 2020 habe ich mich mit dem Architekten Franz Rank beschäftigt, der für Hauser eine neuromanische Kapelle und andere Ergänzungsbauten zufügte. Der Bauherr, der Millionen-Bauer aus Neuhausen, verwirklichte sich damit seinen Lebenstraum vom Neuschwanstein im Dachauer Moos.
6. Das Allacher Kriegerdenkmal an der Höcher/Ecke Baumstänglstraße (Bild 6) hatte eine längere Vorgeschichte. 1921 beauftragte der Allacher Bürgermeister Josef Rieger den Münchner Bildhauer Willy Maurer mit der Herstellung eines Kriegerdenkmals zur Erinnerung an die Gefallenen des 1. Weltkriegs. Im Mai 1922 erfolgte an einem großen Festtag die Enthüllung des Denkmals, das zunächst seinen Platz in der Dorfmitte gefunden hatte und Jahre später an den jetzigen Platz versetzt wurde. Dort hatten sich dann alle Veteranen- und Kriegervereine der näheren und weiteren Umgebung eingefunden. Die Inschrift lautet: „IHREN IM WELTKRIEGE 1914-1918GEFALLENEN SÖHNEN WIDMET DIES.DENKMAL ZUMDAUERND.GEDENKEN DIE DANKBARE GEMEINDE ALLACH MCMXXII. GEDENKED AUCH DER GEFALLENEN VON 1939-1945. In der Liste der Baudenkmäler wird unser Allacher Kriegerdenkmal als Inschriftpfeiler mit Löwenfigur von 1920/30 geführt. Auch dazu standen mir weitere Bilder und Texte von Herrn Tausch zur Verfügung.
7 . Die vier denkmalgeschützten Häuser Nr. 47, 49, 51 und 55 (Bilder7a, b, c, d in dieser Reihenfolge) am Schwabenbächl in der Allacher Gerberau muß man als Einheit sehen. Es handelt sich um Vorstadthäuser, von denen jedes seinen eigenen Charakter und seine eigene Geschichte hat. In einem muß der bekannte Landschaftsmaler Heinrich Gogarten, ein Freund von Lenz Hauser, einige Jahre gewohnt haben und Nr. 55 hat seine besondere Geschichte als Gaststätte „Zur Deutschen Südsee Insel“. Für sie ist ein eigener Artikel vorgesehen. Die Denkmalsbeschreibungen lauten:
• „Zweigeschossiger putzgegliederter Flachsatteldachbau in historisierenden Formen mit Schopfwalmdach-Risalit, um 1900, mit Einfriedung“ (für 47)
• „Zweigeschossiger historisierender Satteldachbau mit Vorbau, Balkon und Putzgliederung, um 1900“ (für 49)
• „Zweigeschossiger historisierender Schopfwalmdachbau mit Risalit, polygonalem Vorbau und Putzgliederung, von Sebastian Maier, 1900“ (für 51)
• „Dreigeschossiger putzgegliederter Flachsattelbau mit Kniestock, Erkerturm und Stuckdekor in Rokokoformen, bezeichnet 1901“ (für 55).