Wer kennt das nicht: Als Radfahrer ist man im Stadtgebiet unterwegs und plötzlich quert oder parkt ein Lieferwagen oder Auto auf dem Fahrradstreifen. Diese Situation ist nicht nur ärgerlich, sie kann mitunter auch zu Gefährdungen im Straßenverkehr führen. Um Vorfälle wie diese oder ähnliche zu verhindern, startet die Landeshauptstadt einen besonderen Verkehrsversuch mit geschützten Radfahrstreifen - den sogenannten „Protected Bike Lanes”.
Diese geschützten Radfahrstreifen zeichnen sich dadurch aus, dass sie durch verschiedene Elemente den Radverkehr vom Kfz-Verkehr trennen. Dabei können beispielsweise Poller, Schwellen oder andere Elemente zum Einsatz kommen, die zwischen Radfahrstreifen und der Fahrspur für den Kfz-Verkehr angebracht sind. In München entstehen auf insgesamt fünf Straßenabschnitten, ausgewählt durch das Mobilitätsreferat (MOR), diese neuen Protected Bike Lanes, die für mehr Verkehrssicherheit bei den Radlern sorgen sollen: In der Brienner Straße, der Kapuzinerstraße, der Plinganser Straße sowie an zwei Abschnitten in der Domagkstraße. „Protected Bike Lanes” sollen vor allem das unerlaubte Befahren, Halten oder Parken von Autos oder Lieferwagen auf den Radfahrstreifen verhindern oder gar unmöglich machen. An Einmündungen und Grundstückszufahrten sowie an Haltestellen wird die Schutzeinrichtung unterbrochen. Ebenfalls sollen die Schutzelemente kommen nur dort zum Einsatz kommen, wo sich rechts daneben keine Parkplätze oder Ladezonen befinden.
Letztes Jahr im Juli hatte der Stadtrat den Verkehrsversuch beschlossen. Bis Mitte Juni sollen durch das Baureferat auf allen fünf Teilabschnitten die Einrichtung der geschützten Radfahrstreifen abgeschlossen sein. Der Verkehrsversuch ist für die Dauer von einem Jahr angelegt, dabei werden verschiedenen Elemente auf ihre Tauglichkeit getestet. Bewertet werden dabei die Witterungsbeständigkeit, die Sichtbarkeit der Trennelemente sowie die Entwässerung der Fahrbahnoberfläche. Zudem werden die Auswirkungen auf den Verkehr beobachtet. „Auf geschützten Radfahrstreifen fühlen sich viele Radfahrende deutlich sicherer. Wir testen in München nun zunächst, welche Trennelemente für Protected Bike Lanes sich technisch im Großstadtalltag bewähren. Damit gewinnen wir wichtige Erkenntnisse, welche Elemente wir in Zukunft bei Bedarf dauerhaft einsetzen können“, so Mobilitätsreferent Georg Dunkel.