„Achtung Krötenwanderung” - Warnschilder und kleine, grüne Zäune am Straßenrand sind jetzt im März überall zu entdecken. Sobald nachts die Temperaturen deutlich in den Plus-Bereich klettern, nehmen die Kröten die Wanderung aus ihren Winterquartieren in Wald, Wiesen und Gärten zu ihren Geburtsgewässern auf. Sie suchen den Tümpel, an dem sie selbst die ersten Hüpfer ins Leben gemacht haben, um dort ebenfalls zu laichen. Deshalb der Aufruf an alle Autofahrerinnen und Autofahrer: Bitte aktuell langsamer und vorsichtig fahren, Warnschilder beachten und wandernden Kröten (nach Möglichkeit) ausweichen.
Die Erdkröte ist eine der ersten Amphibienarten, die im Frühjahr die Wanderung aufnimmt. Wie bei allen anderen Kröten dauert diese nur wenige Wochen. Auch andere Lurche wandern jetzt, jedoch verteilt sich ihre Aktivität über einen größeren Zeitraum.
Während auf Massenwanderungen vereinzelt mit der Sperrung besonders betroffener Straßen oder der Errichtung von Krötenzäunen, -tunneln oder -brücken reagiert wird, sind andernorts Tierschützerinnen und Tierschützer im Einsatz. Sie sammeln die Tiere am Straßenrand ein und tragen sie über die Straße, damit sie auf der anderen Seite ihren Weg sicher fortsetzen können. Auch Autofahrer können, wenn es der Verkehr zulässt, Kröten von der Straße sammeln und auf die andere Straßenseite tragen. Dabei ist natürlich zu beachten, dass es die Richtige ist, nämlich die ohne Krötenzaun bzw. die in der Nähe von Gewässern. Kröten übertragen übrigens weder Krankheiten, noch können sie kratzen oder beißen.
Dem Engagement ehrenamtlicher Aktivistinnen und Aktivisten haben viele Tiere ihr Leben zu verdanken. Durch ihren Einsatz leisten sie auch einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz, denn alle Amphibienarten sind in ihrem Bestand bedroht! Private Initiativen alleine reichen aber nicht aus, um dem Artensterben entgegenzuwirken. Die Zerschneidung und Verinselung von Lebensräumen ist eine systemische Bedrohung für die biologische Vielfalt. Neben Straßen und Siedlungen trennen monotone und ausgeräumte Agrarflächen die natürlichen Habitate von Tieren und Pflanzen. Um diesen Gefahren entgegenzuwirken, ist das Schaffen einer grünen Infrastruktur eine der wichtigsten Aufgaben des Naturschutzes, z.B. durch Biotopverbundlösungen. Diese helfen Wildtieren wie Fuchs, Marder, Igel sowie bereits genannten Amphibien, gefahrlos zu ihren Lebensbereichen zu kommen.
Für kompetente Beratung in Sachen lokaler Artenschutz kann die Tierschutzinspektion des Münchner Tierheims helfen. Zu erreichen ist die Tierschutzinspektion unter der Tel.: 089 / 921 000 14.