Mit einem Honda Jazz fuhren die Experten von DEKRA einen doppelten Fahrspurwechsel. Hierbei wird eine Ausweichreaktion auf ein plötzlich auf der Fahrbahn erscheinendes Hindernis mit anschließendem Zurücklenken auf den ursprünglichen Fahrstreifen simuliert (Nachfolger des sogenannten Elchtests). Die Fahrbahnoberfläche wurde bei allen Versuchsfahrten identisch bewässert. Im Originalzustand waren Ganzjahresreifen mit jeweils mindestens fünf Millimetern Profiltiefe aufgezogen. So konnte der Parcours bis zu einer Geschwindigkeit von 65 km/h durchfahren werden, bei höheren Geschwindigkeiten brach das Fahrzeug, das nicht mit ESP ausgestattet war, aus.
Nach der Erneuerung von Bremsen, Reifen und Stoßdämpfern war ein Durchfahren mit 70 km/h möglich. Zum Einsatz kamen neue Ganzjahresreifen eines namhaften Herstellers. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass alle Fahrten von einem professionellen Testfahrer durchgeführt wurden und die Bereifung der ersten Versuchsreihe eine gute Profiltiefe aufwies. Bereits für erfahrene „Normal“-Fahrerinnen und -Fahrer ist ein sicheres Durchfahren eines solchen Parcours – oder eben das Ausweichen in einer realen Notsituation – in diesem Geschwindigkeitsbereich kaum möglich. „Für unerfahrene Fahranfänger ist im Ernstfall schon bei weitaus geringeren Geschwindigkeiten mit einem Kontrollverlust zu rechnen“, gibt DEKRA-Unfallforscher Markus Egelhaaf zu bedenken. Das Mehr an Sicherheit, das dabei durch die ersetzten Teile gewonnen werde, sei nicht zu unterschätzen.