Veröffentlicht am 15.10.2022 00:00

Zwei Leben gerettet


Von red
Die Wasserwacht des Münchner Roten Kreuzes hat eine vorläufige Jahresbilanz gezogen. Demnach waren die 750 ehrenamtlichen Helfer 36.707 Stunden im Einsatz. (Foto: Kreiswasserwacht München)
Die Wasserwacht des Münchner Roten Kreuzes hat eine vorläufige Jahresbilanz gezogen. Demnach waren die 750 ehrenamtlichen Helfer 36.707 Stunden im Einsatz. (Foto: Kreiswasserwacht München)
Die Wasserwacht des Münchner Roten Kreuzes hat eine vorläufige Jahresbilanz gezogen. Demnach waren die 750 ehrenamtlichen Helfer 36.707 Stunden im Einsatz. (Foto: Kreiswasserwacht München)
Die Wasserwacht des Münchner Roten Kreuzes hat eine vorläufige Jahresbilanz gezogen. Demnach waren die 750 ehrenamtlichen Helfer 36.707 Stunden im Einsatz. (Foto: Kreiswasserwacht München)
Die Wasserwacht des Münchner Roten Kreuzes hat eine vorläufige Jahresbilanz gezogen. Demnach waren die 750 ehrenamtlichen Helfer 36.707 Stunden im Einsatz. (Foto: Kreiswasserwacht München)

Eine vorläufige Jahresbilanz hat jetzt die Wasserwacht des Münchner Roten Kreuzes gezogen. Demnach leisteten die 750 ehrenamtlichen Helfer 36.707 Stunden bisher im Dienst der Gesellschaft. Dies entspricht umgerechnet 4,2 Jahren. Dabei retteten sie zwei Leben, suchten nach 23 Vermissten und leisteten 700 Mal Hilfe.

„Die Kameradschaft ist einmalig”

Von Januar bis Ende September 2022 wurden Wachdienste an den Seen in Stadt und Landkreis München, der Isar oder im Freibad, Absicherungen von Sportveranstaltungen, Renovierungsarbeiten an den Stationen, Jugendgruppenstunden, Großübungen und Training und vieles mehr von den Ehrenamtlichen übernommen. Fragt man Mitglieder der Wasserwacht München, warum sie so viel Freizeit für die Wasserwacht opfern, bekommt man meist ähnliche Antworten: „Weil ich gerne eine sinnvolle Beschäftigung in meiner Freizeit ausübe.” „Die Kameradschaft ist einmalig in der Wasserwacht. Ich habe hier viele Freunde gefunden.” „Ich habe einen schönen Ausgleich zu meinem Beruf und kann etwas Gutes dabei bewirken.”

Erfolgreich reanimiert

Zwei Mal konnten die Helfer der Wasserwacht dieses Jahr am Riemer See Leben retten: im August ein 25-Jähriger, dem beim Schwimmen im See die Kraft ausgegangen war, und im Juli ein 43-Jähriger, der erfolgreich reanimiert wurde.

23 Vermisste

Nach Kindern, Eltern, Freunden oder Angehörigen suchten die Helfer der Wasserwacht diesen Sommer 23 Mal. Die Auslöser der Suche konnten unterschiedlicher nicht sein. Sei es ein weinendes Kind, das allein am Wasser die Aufmerksamkeit des Wachpersonals auf sich zog oder eine Mutter, die alarmierte, weil sie ihr Kind am vollen Badestrand aus den Augen verloren hat. Auch Angehörige oder Freunde kamen oft an die Station und meldeten, dass ein Badegast eine sehr lange Zeit im Wasser sei und sie sich sorgten. Auch herrenlose Kleidung löste teilweise einen Alarm aus. Vor allem wenn die Kleidung spät abends noch am Seeufer liegen blieb, aber kein Schwimmer in Sicht war. Jede dieser Alarmierungen wird sehr ernst genommen, denn ein Unglück kann nie ausgeschlossen werden. Deswegen wird in diesen Fällen sofort ein Großalarm ausgelöst, um die vermisste Person schnellstmöglich zu finden. Die meisten dieser Suchen können innerhalb kurzer Zeit erfolgreich beendet werden, weil die Personen wohlauf gefunden werden.

Rund um die Uhr

25 Mal mussten die Schnelleinsatzgruppen der Wasserwacht des Münchner Roten Kreuzes in der Stadt und im Landkreis München ausrücken. Die Schnelleinsatzgruppen der Wasserwacht sind rund um die Uhr im Dienst. Bei einer Alarmierung, ob Tag oder Nacht, lassen die ehrenamtlichen Helfer alles stehen und liegen und fahren mit dem Wassernotfahrzeug an die Einsatzstelle. Vermisstensuchen sind die häufigste Alarmierung, auch bei Lebensrettungen oder anderen großangelegten Einsätzen am oder im Wasser werden die zusätzlichen Kräfte alarmiert.

29 Taucheinsätze

Die Wasserretter leisteten in der Wachsaison 700 Mal Erste Hilfe: Eine zerbrochene Glasflasche im Wasser führte zur Schnittverletzung im Fuß. Ein Radfahrer stürzte auf dem Mountainbike-Trail an der Isar. Auch Sonnenstiche durch zu viel Sonne erforderten die Hilfe der Ehrenamtlichen. 134 Bootseinsätze und 29 Taucheinsätze waren notwendig. Die Erste-Hilfe-Leistungen der Helfer im Wachdienst sind vielfältig. Deswegen haben alle Helfer eine medizinische Grundausbildung absolviert, um im Notfall kompetent zu reagieren.

Wachdienst an zehn Stationen

In den Sommermonaten von Mai bis September sind die zehn Wasserwachten der Münchner Ortsgruppen bei Badewetter samstags, sonntags und an Feiertagen tagsüber ehrenamtlich besetzt. Die Wasserwachtstationen der Wasserwacht des Münchner Roten Kreuzes befinden sich in Feldkirchen (Heimstettner See), Lerchenau (Lerchenauer See), Lohhof (Unterschleißheimer See), München-Mitte (Marienklause/Flaucher), München-Nord (Feldmochinger See), München-Riem (Riemer See), München-West (Langwieder Seenplatte), Unterföhring (Feringasee) und Unterhaching (Freibad).

Schwimmkurse für Kinder

Neben den regulären Wachdiensten engagierten sich die ehrenamtlichen Helfer auch, um die Schwimmfähigkeit der Bevölkerung zu erhöhen – mit Schwimmschulen, Informationsständen, Schwimmkursen für Kinder. Umweltschutz ist ebenfalls ein wichtiges Thema für die Wasserretter, so organisieren sie zwei Mal im Jahr eine große Seereinigung. Dazu kommen Einsätze im Rahmen des Katastrophenschutzes. Dieses Jahr unterstützte die Wasserwacht auch bei der Errichtung von Notunterkünften für geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Darüber hinaus war die Wasserwacht bei zahlreichen Sanitätsdiensten wie dem Outdoorsportfestival in München, den European Championships, dem Sommernachtstraum 2022, dem Münchner Kanuslalom und 50 Jahre Olympia Kiel aktiv.

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