Veröffentlicht am 06.03.2023 09:11

Flug zum Mond

Bernd Kramer am Newton-Spiegelteleskop der Sternwarte Gilching. (Foto: pst)
Bernd Kramer am Newton-Spiegelteleskop der Sternwarte Gilching. (Foto: pst)
Bernd Kramer am Newton-Spiegelteleskop der Sternwarte Gilching. (Foto: pst)
Bernd Kramer am Newton-Spiegelteleskop der Sternwarte Gilching. (Foto: pst)
Bernd Kramer am Newton-Spiegelteleskop der Sternwarte Gilching. (Foto: pst)

Von weitem schon ist die weiße Kuppel auf dem Dach der Volkshochschule Gilching zu erkennen. Das Herzstück der Volkssternwarte ist das große Newton-Spiegelteleskop. Es kann gut 5.300 mal mehr Licht sammeln als das menschliche Auge und gewährt so beeindruckende Blicke in das Weltall. Um möglichst vielen Menschen den faszinierenden Sternenhimmel nahe zu bringen, gibt es bei der vhs ein großes Kursangebot rund um die Sternwarte. An dem kann man sogar online teilnehmen, denn längst hat sich eine Fangemeinschaft über die Gemeindegrenze hinweg gebildet.

Beim Tag der offenen Türe der Gilchinger vhs demonstrierte Bernd Kramer die Sternwarte auf dem Dach des Gebäudes. Auf Knopfdruck ließ sich die Kuppel öffnen, so dass das gewaltige Spiegelteleskop freie Sicht auf den Himmel hatte. Untertags war vom Sternenhimmel freilich nichts zu erkennen. „Wir haben aber die Venus gesehen“, freute sich Kramer, einer der Astronomiereferenten neben dem Leiter der Sternwarte, vhs-Geschäftsführer Michael Rappenglück und Thomas Rose. Bernd Kramer leitet besonders gerne die Kinder- und Jugendkurse. Mit den Kindergartenkindern werden Sternbilder am Himmel gesucht, die Grundschulkinder bekommen Antworten auf ihre Fragen zu Weltall, Sternen und Planeten und für Jugendliche gibt es – eine klare Nacht vorausgesetzt – die Möglichkeit durch das Fernrohr in ferne Galaxien zu blicken. Zu Beobachtungsabenden auf der Sternwarte, bei dem der aktuelle Sternenhimmel erläutert wird, lädt Thomas Rose ein.
Neben den Präsenzkursen gibt es Online- und Hybridveranstaltungen. Es sind Relikte aus der Corona-Zeit, als alles virtuell lief. Über diese Kurse haben an Astronomie interessierte Kursteilnehmer aus anderen Landkreisen nach Gilching gefunden. Nach dem Ende der Pandemie beknieten viele den Leiter der Sternwarte, Michael Rappenglück, solche Kurse weiterhin anzubieten, damit die Online-Bekanntschaften mit anderen Sternenguckern weitergeführt werden können. Aber auch die Gilchinger profitieren von der Technik und gehen Kooperationen mit anderen Volkshochschulen ein. Diese Kurse leitet Rappenglück. Bei klarem Himmel kann durch das große Teleskop im Livestream geblickt werden. Je nach Kurs kann dabei ein Blick auf den Ringplaneten Saturn erhascht werden, der Planetoide Ceres wird im All gesucht, aber auch Kugelsternhaufen und die bizarren Formen anderer Milchstraßen, die bis zu 100 Millionen Lichtjahre von uns entfernt liegen. Nach dem Motto „warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“, lädt Rappenglück zu einem „Mondflug für jeden“ ein. „Wollen Sie auch einmal kostengünstig zum Mond fliegen?“, heißt es scherzhaft in der Ankündigung. Denn statt Millionen Euro, die ein Mitflug sicherlich kosten würden, kostet die Teilnahme an diesem Kurs lediglich 15 Euro. Im Livestream wird der Erdtrabant durch das Teleskop betrachtet, wobei man seine mit Kratern übersäte Oberfläche gut erkennen kann.

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