Wer in München eine Wohnung sucht, merkt schnell, dass die Auswahl klein, der Preis hingegen umso größer ist. Der Grund dafür ist eine Anziehungskraft, die auf die Alpennähe, die bayerischen Seen um München herum, Lebensqualität, Mythos und Zentralität in Europa zurückzuführen ist. Das macht die bayerische Landeshauptstadt zu einem Magneten für Privatpersonen, Unternehmen, Studenten, Kulturschaffende, Start-Ups, High-Tech-Firmen und vielen mehr. All diese Personen benötigen Fläche zum Leben, Arbeiten und auch Erholen.
Andererseits: „Fläche ist begrenzt – und deswegen müssen wir versuchen, den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten“, sagt Josef Schmid (CSU), Landtagsabgeordneter des Münchner Westens. Für ihn ergäbe es keinen Sinn, jede Grünfläche in den Münchner Gartenstädten zu entsiegeln und für den Wohnungsbau zu öffnen. Zum einen seien diese Flächen nicht groß genug, um die nötigen Wohnraummengen zu schaffen, zum anderen müssen die grünen Lungen Münchens erhalten bleiben. Sie sind wichtig für die Wärmeregulierung Münchens und erhalten die Frischluftschneisen. „Wohnungsbau ja – aber nicht um jeden Preis. Wir brauchen auch weiter Grünflächen, aber auch Platz für Handwerksbetriebe und Gewerbe“, mahnte der ehemalige 2. Bürgermeister und Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft in München schon 2016. “Und wir brauchen auch die für den Wohnungsbau zwingend erforderliche Sozial-, Gesundheits- und Verkehrsinfrastruktur!“
Es braucht daher kreative Lösungen. Die CSU in München fordert seit bald 10 Jahren „München +2“. Dabei handelt es sich um eine Aufstockung bestehender Gebäuderiegel, vor allem an den großen Einfallstraßen und in urbanen Stadtvierteln um zwei weitere Stockwerke - bei Gebäuden, bei denen es technisch möglich wäre. Dort fallen dann ausschließlich Baukosten und keine weiteren Grundstückskosten an. So können die Mieten geringer gehalten werden. Es werden weniger Roh- und Baustoffe benötigt. Es fällt weniger Bauschutt als beim Abriss und Neubau an, was sich positiv auf die Umwelt auswirkt.
Hochhäuser sind eine weitere sinnvolle Möglichkeit, viel Wohnraum auf wenig Fläche zu schaffen. Im Jahr 2004 wurde von nur 52 % der Münchnerinnen und Münchner bei geringer Abstimmungsbeteiligung eine Höhenbegrenzung von Häusern auf 100 m beschlossen. „Dies ist aber bei Wohnungsnot und Flächenknappheit in der Metropole nicht mehr zeitgemäß“, fordert Schmid. „Ich befürworte die Hochhausstudie zu architektonisch anspruchsvollen Hochhäusern an geeigneten Stellen. Wichtig ist aber hier der Mut zur architektonischen Besonderheit.“ Als Beispiele führt Schmid Hochhäuser mit etagenweise unterschiedlichem Formenspiel wie am Heimeranplatz, hochwertigen Fassaden wie beim Nove an der Donnersberger Brücke oder Hochhäuser aus Holz an, wie in Hamburg oder Wien, mit Fassadenbegrünung wie im Arabellapark und mit Freizeitflächen auf dem Dach. Laut Schmid „wollen wir mit hohen Häusern zugleich öffentliche Grünflächen bewahren oder sogar schaffen, öffentlichen Raum generieren und für die Anlieger Lebensqualität sichern. Wir müssen bauen, aber immer mit Sinn und Verstand!“
Als erneuter Kandidat für den Bayerischen Landtag steht Josef Schmid für eine bauliche Weiterentwicklung der Landeshauptstadt mit dem Ziel, möglichst viel bezahlbaren und gleichzeitig schönen wie auch ansprechenden Wohnraum dort zu schaffen, wo es am sinnvollsten ist. München brauche wieder neue architektonische Highlights, wie die BMW-Welt, den BMW-Vierzylinder, das Hypo-Hochhaus und die architektonisch einmalige Dachstruktur des Olympiastadions. Diese Bauten prägen heute die Skyline Münchens und sind weltberühmt, während der Bauphase waren auch sie allerdings verpönt und teilweise verhasst. „Doch heute sind alle Münchner stolz auf diese Gebäude!“