Auf dem Luftbild sahen die Besucher der Bürgerversammlung ihren Heimatort Gilching aus der Vogelperspektive. Straßen und Häuser wirkten winzigklein. In der Mitte prangte ein grünes Quadrat. Es ist die „Gilchinger Glatze“, das Neubaugebiet in spe, das seit vielen Jahren heiß diskutiert wird. Doch hier geht nichts weiter, fünf Grundstücke seien ungeklärt, „Erfolgsaussichten und zeitlicher Horizont nicht absehbar“, bedauerte Bürgermeister Manfred Walter im Rechenschaftsbericht. Einen guten Schritt weiter ist dagegen die Gemeinde beim Areal Frühlingsstraße. Der Bebauungsplan ist abgesegnet.
Bezahlbarer Wohnraum könnte auch auf dem rund 20.000 Quadratmeter großen Areal der Straßenmeisterei an der Landsberger Straße entstehen. Der Grund gehört dem Freistaat, der lasse sich aber Zeit mit einer Entscheidung. Deswegen ist das Ganze noch Zukunftsmusik. Die wichtigsten Investitionen der nächsten Jahre sind die neue Kita in der Nicolaus-Otto-Straße (3,85 Millionen Euro), das neueWertstoffzentrum, der Umbau der Bushaltestellen in der Pollinger Straße und der Rückkauf der Straßenbeleuchtung, die außerdem auf LED umgerüstet werden soll.
Trotz schwieriger Zeiten kann sich die Gemeinde nicht beklagen. „Im Bereich der Gewerbesteuer zeichnen sich überplanmäßige Einnahmen ab“, freute sich Walter. Mit 15,5 Millionen Euro kann der Kämmerer mit einem Plus in Höhe von fast zwei Millionen Euro rechnen. Bei der Einkommenssteuer sind 5,5 Prozent mehr als angenommen eingegangen. Das wirkt sich auf die Keisumlage aus. Aus Gilching fließen 18,9 Millionen Euro an den Landkreis Starnberg.
Auf die Energiewende hat sich die Gemeinde durch die 14 Hektar große Freiflächenfotovoltaik-Anlage entlang der A 96 vorbereitet. „Anträge auf weitere Anlagen liegen vor“, so Walter. Derzeit werden die Möglichkeiten für eine interkommunale Windkraftanlage mit Alling und Schöngeising untersucht. Im nächsten Jahre sollen die artenschutzrechtlichen Untersuchungen und Gutachten durchgeführt werden. Auch mit der Fernwärme geht es voran. Am 28. November gibt es dazu und zur Tiefengeothermie, um 18 Uhr, eine Infoveranstaltung im Rathaus und online.
Zwar gebe es häufig Klagen über Lärm durch die Autobahn, Messungen 2021 und 2022 hätten allerdings ergeben, dass alles im Normbereich liege.
Die zahlreichen Besucher versorgte Walter mit interessanten Zahlen. Langsam, aber stetig nähert sich Gilching der 20.000-Einwohner-Marke. Derzeit haben 19.733 Personen einen Hauptwohnsitz in der Gemeinde angemeldet. Vor zehn Jahren waren es noch 18.155. Trotzdem stehen den 101 Geburten 115 Sterbefälle entgegen. 18, 4 Prozent der Einwohner haben einen ausländischen Pass Mit 32 Prozent nehmen Rumänen dabei den ersten Platz ein.