Veröffentlicht am 12.10.2009 17:37

Bürgerfern: Namenloser „Laimer Anger”

Das „Interim” soll in Zukunft nicht mehr die Agnes-Bernauer-Straße als Adresse führen, sondern unter „Laimer Anger” zu erreichen sein. Das „Hintertürchen” soll dem Platz zu einem Namen verhelfen, hoffen die Laimer Lokalpolitiker. (Foto: tg)
Das „Interim” soll in Zukunft nicht mehr die Agnes-Bernauer-Straße als Adresse führen, sondern unter „Laimer Anger” zu erreichen sein. Das „Hintertürchen” soll dem Platz zu einem Namen verhelfen, hoffen die Laimer Lokalpolitiker. (Foto: tg)
Das „Interim” soll in Zukunft nicht mehr die Agnes-Bernauer-Straße als Adresse führen, sondern unter „Laimer Anger” zu erreichen sein. Das „Hintertürchen” soll dem Platz zu einem Namen verhelfen, hoffen die Laimer Lokalpolitiker. (Foto: tg)
Das „Interim” soll in Zukunft nicht mehr die Agnes-Bernauer-Straße als Adresse führen, sondern unter „Laimer Anger” zu erreichen sein. Das „Hintertürchen” soll dem Platz zu einem Namen verhelfen, hoffen die Laimer Lokalpolitiker. (Foto: tg)
Das „Interim” soll in Zukunft nicht mehr die Agnes-Bernauer-Straße als Adresse führen, sondern unter „Laimer Anger” zu erreichen sein. Das „Hintertürchen” soll dem Platz zu einem Namen verhelfen, hoffen die Laimer Lokalpolitiker. (Foto: tg)

Den „Laimer Anger“ kennt jeder im Viertel. Er ist Treffpunkt, Veranstaltungsort und zentrales Grün im alten Kern des Stadtteils Laim. In Stadtplänen – egal ob überholt oder aktuell – ist er allerdings nicht zu finden. Das wollen die Laimer ändern. Bei der Bürgerversammlung im November des vergangenen Jahres waren sie sich einig: „Der Platz zwischen Café Detterbeck und dem „Interim” soll amtlich ‚Laimer Anger’ genannt werden.“ Damit schlossen sich Laimerinnen und Laimer einem Ansinnen von Hans Rotter, dem Vorsitzenden der ‘Laimer Maibaumfreunde’, an. Das für solche Anliegen zuständige Kommunalreferat ließ sich fast ein Jahr Zeit, um auf diesen Wunsch einzugehen. Seit der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Laim (BA 25) wissen Lokalpolitiker und Bürger, dass die „Anger“ genannte Grünfläche auch in Zukunft sehr wahrscheinlich namenlos bleiben wird. Das sei so, weil das Areal im Bebauungsplan als eine „öffentliche Grünfläche“ ausgewiesen werde und eine „allgemeine Benennung von ‘Grünflächen’ nicht möglich“ sei, ließ das Referat, das auf einen Stadtratsbeschluss verweist, wissen.

„Beamten-Ping-Pong”

„Ein Platz soll keinen Namen haben, wenn es kein Haus dort gibt. Da fällt es schwer ruhig zu bleiben“, kommentierte Josef Mögele (SPD), Vorsitzender des BA, diese Antwort. Mit einem Schachzug – „jetzt spielen wir Beamten-Ping-Pong“ – will der BA-Vorsteher die Vorschrift ins Positive umkehren. Denn, so Mögele: „Der Bürgertreff ‚Interim’ gehört eigentlich zum ‚Laimer Anger.’“ Weshalb die Anschrift des „Interim”, künftig nicht mehr Agnes-Bernauer-Straße 97 lauten, sondern eine Haus-Nummer am „Laimer Anger“ führen solle. Die Verwaltung berufe sich auf einen Beschluss des Stadtrates, nach dem Grünflächen nicht benannt werden dürfen, trug SPD-Stadträtin Verena Dietl vor. Sie meint: „Wir können doch den ‘Laimer Kirchweg’ teilweise in ‚Laimer Anger’ umbenennen.“ Dabei will Laurentius Pfäffl (CSU), der stellvertretende BA-Vorsitzende nicht mitspielen: „Man sollte den Laimer Kirchweg, den wir erst kürzlich so benannt haben, davon unberührt lassen.“ Und weiter: „Wenn der BA nichts anderes zu tun hat, als Straßen meterweise zu benennen, machen wir uns lächerlich.“

Kolossale Verschleppung”

Auch die anderen BA-Mitglieder einigten sich darauf, den „Laimer Kirchweg” nicht ins Gespräch zu bringen, sondern dem „Interim“ die Adresse „Laimer Anger“ zu geben. Die Kosten für die Adressenänderung vom „Interim“ wollen die BA-Mitglieder auf Vorschlag der SPD-Fraktionsvorsitzenden Martha Mertens aus der BA-Kasse zahlen. Harsch kritisierte Peter Stöckle, der Vorsitzende der CSU-Fraktion, die „kolossale Verschleppung“ des Antrags durch die Verwaltung. Normalerweise müsse ein Antrag in der Bürgerversammlung innerhalb von drei Monaten bearbeitet werden. Stöckle: „Die Verwaltung hat sich ewig Zeit gelassen. Das finde ich unmöglich.“ Und an Josef Mögele gewandt: „Das sollten Sie, Herr Mögele, sehr deutlich rügen.“ Nun sind die Lokalpolitiker darauf gespannt, wie es weiter gehen wird. Am 22. Oktober soll der Laimer Antrag zum „Anger“ im Kommunalausschuss des Stadtrats beraten werden.

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