Wiltrud Wessel hat in ihrem Leben viel für Krailling und für die ihr wichtigen Themen bewegt. 1973 gründete sie gemeinsam mit ihrem Ehemann den Kraillinger FDP-Ortsverband und saß von 1990 bis 1996 im Gemeinderat. Über die Gemeindegrenzen hinaus war sie besonders in der humanitären Hilfe für Polen aktiv. Bereits in den frühen 80er Jahren organisierte sie Studienaufenthalte für polnische Ärzte in Deutschland, vermittelte Au-pair-Mädchen und sammelte sie Hilfsgüter für Kliniken, Waisenhäuser und sozialen Einrichtungen in Polen und schaffte es, durch Spendengelder eine Dialyse-Station im Südosten Polens aufzubauen.
Die über 200 Transporte gingen vor allem in die Region um das Städtchen Krasnystaw, zu dem sie eine Städtepartnerschaft mit Krailling anstrebte. Dies allerdings lehnte der Gemeinderat 2009 ab. Für ihren Einsatz für die Gemeinde, für ihre Mitmenschen und für Menschen in Not wurde Wiltrud Wessel mit der Kraillinger Bürgermedaille, dem Bayerischen Verdienstorden, dem Verdienstkreuz Erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland, der Europa-Medaille sowie einer der höchsten Auszeichnungen Polens geehrt.
Zu ihrem 85 Geburtstag betonte Bürgermeister Rudolph Haux: „Wiltrud Wessel ist auf eine außergewöhnliche Weise bürgerschaftlich tätig. Ihr Engagement verdient großen Respekt und ist uns ein Vorbild.“ Im Januar verstarb Wiltrud Wessel im Alter von 89 Jahren in Krailling.
Die Gemeine Krailling richtet ihr zu Ehren am Mittwoch, 21. Februar, um 13 Uhr im Rathaus Krailling, Rudolf-von-Hirsch-Straße 1, eine Trauerfeier aus, bei der Sabine Leutheusser-Schnarrenberger an die Verstorbene erinnert..