In den letzten Wochen beschäftigte sich der Planegger Gemeinderat viel mit Haushaltsfragen. Die einstimmige Verabschiedung des neuen Haushalts kommentierte Bürgermeister Hermann Nafziger in der Bürgerversammlung so: „Wir sind schuldenfrei und das müssen wir auch für unseren Handlungsspielraum bleiben.“ Der Großteil der Rücklagen gehe für die gestiegene Kreisumlage drauf, so Nafziger und nannte als wichtigste Einnahmequelle die Gewerbesteuer. „Wir hatten das Glück, dass sich die Gewerbesteuer in den vergangenen Jahren erhöht hat und auf hohem Niveau stabil blieb.“
Wie sich die Lage im Jahr 2024 entwickeln werde, könne noch nicht beurteilt werden. Die 38 Millionen Euro Einnahmen aus dem Jahr 2023 könnten in diesem Jahr zu 32 Millionen Euro werden, so Nafziger weiter. „Wir werden das Jahr genau beobachten.“ Der Spielraum für die Großprojekte bleibe aber bestehen.
Die wichtigsten Projekte sind die Verlängerung der U-Bahn nach Martinsried und die Entwicklung des Bahnhofsareals. In drei Workshops beschäftigten sich die Gemeinderäte mit den möglichen Baumaßnahmen. „Wir sind gut im Zeitplan, auch wenn derzeit wenig nach außen sichtbar ist. Der Wille im Gemeinderat ist groß, hier etwas wirklich Großes für Planegg zu schaffen.“
Einen kleinen Ausblick gab Nafziger in die nachhaltige Energieversorgung der Gemeinde. „Das Klimaschutzkonzept ist in Arbeit und wird im Oktober 2024 fertig sein“, kündigte er an. Ein großer Eckpfeiler wird die Geothermie werden. „Um uns herum wird wild gebohrt“, sagte er mit Blick auf Gräfelfing, Gauting und München. „Ich möchte an dieser Stelle sagen: ja, wir sind im Gespräch mit Gräfelfing.“ In Prüfung seien dagegen die Bereiche Windkraft und Agrivoltaik. Bürgermeister Nafziger betonte: „Wir werden definitiv versuchen, unsere Gemeinde gut an die Möglichkeiten anzukoppeln.“