Der Bezirksausschuss 9 wünscht sich ein „Altfahrradmobil“, an dem Schrotträder abgegeben werden könnten


Von Beatrix Köber
Schrotträder könnten künftig am „Altfahrradmobil“ abgegeben werden – für ein solches Pilotprojekt setzt sich der Bezirksausschuss (BA) mehrheitlich ein. (Foto: Beatrix Köber)
Schrotträder könnten künftig am „Altfahrradmobil“ abgegeben werden – für ein solches Pilotprojekt setzt sich der Bezirksausschuss (BA) mehrheitlich ein. (Foto: Beatrix Köber)
Schrotträder könnten künftig am „Altfahrradmobil“ abgegeben werden – für ein solches Pilotprojekt setzt sich der Bezirksausschuss (BA) mehrheitlich ein. (Foto: Beatrix Köber)
Schrotträder könnten künftig am „Altfahrradmobil“ abgegeben werden – für ein solches Pilotprojekt setzt sich der Bezirksausschuss (BA) mehrheitlich ein. (Foto: Beatrix Köber)
Schrotträder könnten künftig am „Altfahrradmobil“ abgegeben werden – für ein solches Pilotprojekt setzt sich der Bezirksausschuss (BA) mehrheitlich ein. (Foto: Beatrix Köber)

Sie hängen an Kettenabsperrungen, lehnen an Hauswänden oder blockieren Fahrradständer – verwahrloste und zurückgelassene Drahtesel. Sie sind nicht nur deshalb lästig, weil sie etwa das Stadtbild verschandelt. Vielmehr können sogenannte Schrotträder zum echten Ärgernis werden, wenn sie im öffentlichen Raum abgelegt sind und damit Platz besetzen, der dringend gebraucht wird. Die SPD-Fraktion im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) will dem Problem nun mit einer neuen Idee beikommen und initiierte jüngst einen Antrag, mit dem die Stadtverwaltung gebeten wird, ein „Altfahrradmobil“ als Pilotprojekt zu erproben.

An platten Reifen, verrosteten Rahmen und aufgeplatzten Satteln kann man die Schrotträder zumeist leicht ausmachen. Sie stehen wochen- und monatelang unbewegt an Fahrradständern vor den U-Bahn-, Bus- und Tramstationen oder auch in Innenhöfen und Kellern. Sie blockieren zum Teil Gehwege und belegen Fahrradstellplätze, die ohnehin vielerorts in der Stadt überfüllt sind. Nicht mehr fahrtüchtige Räder kann man eigentlich an den Wertstoffhöfen abgeben oder sie kostenpflichtig als Sperrmüll abholen lassen. Um die ausgedienten und verwahrlosten Räder aus dem Stadtbild zu entfernen, veranstaltet die Stadt München zudem immer wieder Aufräumaktionen. Dann bekommen die herrenlos erscheinenden Bikes einen Aufkleber. Wenn sich binnen einer gewissen Zeitspanne keiner meldet bzw. das Rad abholt, lässt die Stadt es abholen. Auch können kaputte, herumstehende Räder auf der Plattform der Stadt, unter https://stadt.muenchen.de, gemeldet werden. Und dennoch: Die Schrotträder bleiben. „Trotz großer Anstrengungen wird die Landeshauptstadt München des Problems der Radruinen auf öffentlichem Grund nicht Herr“, heißt es im jüngst im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) eingereichten SPD-Antrag, initiiert von Jörn Retterath. Es mag wohl vielen zu aufwändig erscheinen, das nicht mehr benötigte Rad selbst zu entsorgen, mutmaßt der Antragsteller. Einen neuen Lösungsansatz könnte da ein „Altfahrradmobil“ bieten.

Abholen statt bringen

Als Pilotprojekt könnte ein solches Altfahrradmobil zunächst getestet werden, so der Vorschlag. Es könnte beispielsweise alle zwei Wochen an verschiedenen Standorten im Stadtbezirk Halt machen. Analog zum Wertstoffhof könnten Stadtteilbewohner ihre Schrotträder dort kostenlos abgeben, jedoch mit dem Unterschied, dass vom Bring-Gedanken zu einer Art Abholservice gewechselt würde. Nach diesem Prinzip werden aktuell auch die „Wertstofftonnen“ bzw. die „gelbe Tonne“ und der „gelbe Sack“ in drei Gebieten in München getestet. Auch in diesen Pilotprojekten wird erprobt, ob mehr Stoffe recycelt werden können, wenn die Stadtteilbewohner ihren Plastik-, Alu- und Dosenmüll nicht mehr zu den Wertstoffcontainern bringen müssen, sondern stattdessen zu Hause sammeln, was dann vor der Haustüre abgeholt wird.
Eine solche „dezentrale, aufsuchende Entsorgungsmöglichkeit“, wie Jörn Retterath das Mobil nennt, also ein Wertstoff-Sammel-Mobil, das den Bürgern sozusagen entgegenfährt und an dem sie ihre alten Fahrräder unkompliziert abgeben können, dürfte helfen, um mehr Schrotträder aus dem Stadtbild zu entfernen. Viele im BA 9 sehen es genauso. Der Antrag wurde, gegen die Stimmen der CSU-Fraktion, mehrheitlich beschlossen.

Das könnte Sie auch interessieren
Carsharing-Parkplätze sollten verständlicher gekennzeichnet werdenPilotprojekt an Bushaltestelle in Hanauer StraßeDie Idee für den Einsatz eines „Altfahrradmobils“ findet bei der Behörde keinen Zuspruch„Der Lärm ist eine Belastung”Umfrageteilnehmer bestimmen das Bikesharing-Angebot mitDialog mit der PolitikSpaß oder stressig? – Beim Fahrradklimatest die eigenen Stadt bewerten!Kinder-Fahrrad-Parcours des ADFC war ein großer Erfolg für die KleinenAn der Doppelkreuzung Angerloh-, Manzo-, Krautheim- und Allacher Straße gibt es erstmal keine weiteren ZebrastreifenAuch Wohnmobile & Co. dürfen den Straßenraum nutzenTempo 30: Stadt wartet noch auf Vorschriften, wie es geht„Baumschule Laim“ soll die neue U-Bahnstation in Laim heißen, die im Zuge der U5-Verlängerung Richtung Pasing entstehen wirdBürger beklagen dauerhaft abgestellte Anhänger, Wohnmobile und Kleinbusse in der Südlichen und Nördlichen Auffahrtsallee„Krass, was die Leute einfach so irgendwo hinschmeißen“Kinder sammeln Müll ein
north