„Wir probieren gerne mal was Neues aus“, meinte Medea Schmitt, Leiterin der Stadthalle Germering, bei der Vorstellung des druckfrischen Programmheftes für die Monate Januar bis Juli 2010. Gemeint war damit die Faschingslesung „Konfetti im Weißbierglas“, eine „Crossover-Lesung“ der Münchner Turmschreiber Maria Peschek und Helmut Eckl zusammen mit dem Kabarettisten Josef Brustmann und dem Musiker Stefan Straubinger am 11. Februar. Diese Faschingslesung soll nicht nur Tradition im Stadthallenprogramm werden, sie ist auch die erste neue Veranstaltung, denn alle Programmpunkte im Januar waren bereits im vorangegangenen Heft verzeichnet.
Lediglich bei „Moscow Circus on Ice“ an Heilige Drei Könige, 6. Januar, gibt es bei der Nachmittagsveranstaltung um 15 Uhr genauso wie beim Abendevent ab 19 Uhr etwas sehr positives Neues zu erwähnen: Norbert Schramm, Deutschlands prominentester Eiskunstläufer, wird die Shows moderieren und für spektaktuläre Überraschungen auf Kufen sorgen. Die szenische Lesung mit Gerhard Polt ist genauso ausverkauft wie die „JAZZit!“-Abonnements; für Veranstaltungen wie „Menschen an der Leine“ mit Hundeflüsterer Holger Schüler (13. Januar), den Germeringer Galaball (23. Januar) oder die „Night of Percussion“ (30. Januar) sind noch Karten erhältlich.
Der absolute Höhepunkt des neu vorgelegten Programms liegt für Medea Schmitt diesmal im Klassikbereich: Dirigent Enoch zu Guttenberg kommt am Samstag, 13. März, mit dem Orchester der KlangVerwaltung, der Chorgemeinschaft Neubeuern und vier namhaften Gesangssolisten in den Orlandosaal, der rund 1.000 Plätze bietet. „Normalerweise füllen diese Künstler Säle mit Plätzen für 2.000, 3.000 Leute!“, so Schmitt nachdrücklich, „eine Woche später spielen sie in der Berliner Philharmonie. Das ist schon etwas ganz Besonderes, das wir die bekommen haben!“. Dies sei nur den guten Kontakten des Stadthallen-Teams zu verdanken: „Und die pflegen wir auch“, erklärt Schmitt, „es ist wichtig, dass sich die Künstlerinnen und Künstler bei uns in Germering wohlfühlen.“
Trotz zwanzig prozentiger Kürzung des Stadthallenetats bleibt man mit Eintrittspreisen von 36 bis 45 Euro für die Guttenberg-Veranstaltung deutlich unter dem, was in München oder Berlin für vergleichbare Konzerte gezahlt werden muss, „und bei uns ist dies die aller, aller teuerste Preisklasse“, betont Schmitt, der das Motto „bezahlbare Kultur für alle“ nach wie vor sehr am Herzen liegt. So ist sie nicht nur stolz auf die weiteren Highlights im Programm wie „Jazz goes Universe“ (6. März) mit dem Wissenschaftsautor Joachim Bublath und seinem Sohn, Jazzmusiker Matthias Bublath, oder das Musical Anatevka (9. April) mit Tony Marshall als Milchmann Tevje, sondern auch auf „ihre“ Neuentdeckungen Roberto Capitoni (4. März), ein italienischer Comedian aus dem Allgäu, der „Im Auftrag des Paten“ unterwegs ist; und Wiens wilde Streicherinnen „Netnakisum“ (5. März).
Insgesamt bietet die Stadthalle Germering (Landsberger Str. 39) 56 eigene Veranstaltungen von Januar bis Juli an, darunter Operngastspiele, Theateraufführungen, Kabarett,-Premieren, Musicals für Kinder und Erwachsene sowie Lesungen – davon sind 33 in den unterschiedlichen Abonnements wählbar. Auch der Fußball-Weltmeisterschaft wurde laut Schmitt „Tribut gezollt“: Ab Mitte Juni finden nur noch an spielfreien Abenden Veranstaltungen statt, „damit man Beides genießen kann“. Der Kartenvorverkauf für alle Veranstaltungen hat am Samstag begonnen.