Veröffentlicht am 11.01.2010 13:11

Kinderwagenverbot auf Rolltreppen sorgt für Unmut

Solche Bilder könnten bald der Vergangenheit angehören: Seit dem 1. Januar gilt eine neue EU-Norm, die das Verbot von Kinderwägen auf Rolltreppen regelt. Wie das Ganze jedoch umgesetzt wird, ist noch unklar.
Solche Bilder könnten bald der Vergangenheit angehören: Seit dem 1. Januar gilt eine neue EU-Norm, die das Verbot von Kinderwägen auf Rolltreppen regelt. Wie das Ganze jedoch umgesetzt wird, ist noch unklar.
Solche Bilder könnten bald der Vergangenheit angehören: Seit dem 1. Januar gilt eine neue EU-Norm, die das Verbot von Kinderwägen auf Rolltreppen regelt. Wie das Ganze jedoch umgesetzt wird, ist noch unklar.
Solche Bilder könnten bald der Vergangenheit angehören: Seit dem 1. Januar gilt eine neue EU-Norm, die das Verbot von Kinderwägen auf Rolltreppen regelt. Wie das Ganze jedoch umgesetzt wird, ist noch unklar.
Solche Bilder könnten bald der Vergangenheit angehören: Seit dem 1. Januar gilt eine neue EU-Norm, die das Verbot von Kinderwägen auf Rolltreppen regelt. Wie das Ganze jedoch umgesetzt wird, ist noch unklar.

Eine neue EU-Norm sorgt für Unmut und Verwirrung: Seit dem 1. Januar gilt das Verbot der Mitnahme von Kinderwägen auf Rolltreppen. Wie das Ganze jedoch umgesetzt werden soll, darüber herrscht noch weitestgehend Unklarheit.

Mit der DIN Norm EN 115 soll die Sicherheit auf Rolltreppen gesteigert werden. Die Nürnberger Verkehrsbetriebe haben eine Umsetzung bereits angekündigt, auch in anderen Städten wie Berlin, Hamburg oder Frankfurt laufen laut Presseberichten die Vorbereitungen. In München sieht man das neue Verbot mehr als kritisch. „Wir wurden von dieser neuen Norm genauso überrascht, wir haben sie nicht gewollt und ich halte sie für ausgemachten Blödsinn”, sagt zum Beispiel der Chef der Münchner Verkehrsgesellschaft Herbert König. „Rolltreppen wurden und werden installiert, um gerade Personengruppen, die sich mit der Benutzung von Festtreppen schwer tun, die Überwindung von Höhenunterschieden zu erleichtern. Diese nun Frauen und Männern mit Kinderwägen vorzuenthalten, widerspricht absolut unserem Verständnis von gutem Service und guter Zugänglichkeit unserer U-Bahn für alle”, so König.

Auch bei den Betroffenen sorgt die neue Regelung für wenig Verständnis So meint zum Beispiel Sonja Petzold aus Sendling: „Ich finde das Verbot schlecht. Oft sind Rolltreppen für Mütter die einzige Möglichkeit nach oben zu kommen”. Auch das Benutzen von Aufzügen - falls vorhanden - sei oft umständlich. So gäbe es nicht selten an den U-Bahn-Stationen nur eine Aufzuganlage und man müsse die Straßenseite wechseln oder lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Das Sicherheitsargument ist für die zweifache Mutter alles andere als überzeugend. „Jeder Kinderwagen hat doch heute einen Gurt und wenn man den anlegt, kann doch eigentlich nichts passieren. Solche unnötigen Verbote erschweren es nur, mit Kindern in der Stadt zu wohnen”.

Ähnlich sieht dies auch MVG-Chef König: „Natürlich können auf Rolltreppen Unfälle passieren. Die gab es schon - allerdings ist uns in München kein Fall mit einem Kinderwagen bekannt”. Bei einem Verbot würden zudem - falls kein Aufzug vorhanden sei - viele auf die Treppen ausweichen. „Ich frage mich aber, ob das Risiko eines Unfalls mit Kinderwagen auf der Treppe nicht deutlich höher ist als auf der Rolltreppe”, sagt König.

Ob und wie das Verbot in München jedoch in die Praxis umgesetzt wird, ist bis jetzt unklar. Denn die neue EU-Norm gilt zunächst nur für neu zugelassene Rolltreppen. Die MVG wird auf alle Fälle zum jetzigen Zeitpunkt keine Verbotsschilder anbringen. „Wir werden darüber hinaus jede Initiative, diese Überregulierung nochmals auf den Prüfstand zu stellen, unterstützen”, so König.

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