Veröffentlicht am 23.01.2009 13:23

»Herausragendes neu begründen«


Von Johannes Beetz
Blicken nach einem »durchwachsenen Jahr« nach vorne (von links): Die Kreisvorsitzenden der CSU Süd und Mitte, MdL Georg Eisenreich und Stadtrat Richard Quaas, MdL Thomas Goppel und Stadtrat Vinzenz Zöttl (Ortsvorsitzender Schlachthofviertel). (Foto: job)
Blicken nach einem »durchwachsenen Jahr« nach vorne (von links): Die Kreisvorsitzenden der CSU Süd und Mitte, MdL Georg Eisenreich und Stadtrat Richard Quaas, MdL Thomas Goppel und Stadtrat Vinzenz Zöttl (Ortsvorsitzender Schlachthofviertel). (Foto: job)
Blicken nach einem »durchwachsenen Jahr« nach vorne (von links): Die Kreisvorsitzenden der CSU Süd und Mitte, MdL Georg Eisenreich und Stadtrat Richard Quaas, MdL Thomas Goppel und Stadtrat Vinzenz Zöttl (Ortsvorsitzender Schlachthofviertel). (Foto: job)
Blicken nach einem »durchwachsenen Jahr« nach vorne (von links): Die Kreisvorsitzenden der CSU Süd und Mitte, MdL Georg Eisenreich und Stadtrat Richard Quaas, MdL Thomas Goppel und Stadtrat Vinzenz Zöttl (Ortsvorsitzender Schlachthofviertel). (Foto: job)
Blicken nach einem »durchwachsenen Jahr« nach vorne (von links): Die Kreisvorsitzenden der CSU Süd und Mitte, MdL Georg Eisenreich und Stadtrat Richard Quaas, MdL Thomas Goppel und Stadtrat Vinzenz Zöttl (Ortsvorsitzender Schlachthofviertel). (Foto: job)

Nach einem Jahr, »das für die CSU sicher nicht das beste in ihrer Geschichte war«, sieht Georg Eisenreich, Kreisvorsitzender der CSU München Süd, seine Partei wieder auf dem Weg nach vorne. »Seehofer macht seine Sache wirklich sehr gut«, unterstrich der Landtagsabgeordnete des Stimmkreises Altstadt-Hadern beim gemeinsamen Neujahrsempfang der CSU-Kreisverbände Süd und Mitte. Der neue Ministerpräsident habe das bundespolitische Gewicht der CSU erhöht, im Doppelhaushalt mit der Bildung den richtigen Schwerpunkt für Bayern gesetzt und mit den richtigen Ideen auf die Wirtschaftskrise reagiert. Die CSU müsse sich nun gegen einen stärker werdenden Sozialismus ebenso stellen wie gegen ungebremste Spekulation. »Die Menschen stehen bei uns im Mittelpunkt«, unterstrich Georg Eisenreich, »sowohl die Schwächeren als auch die Leistungsträger.« Man brauche »eine Renaissance der sozialen Marktwirtschaft«, um die Probleme zu bewältigen.

Das meinte auch MdL Thomas Goppel. Der frühere Wissenschaftsminister rief seine Parteifreunde dazu auf, »offen für die Anliegen unserer Zeit unterwegs zu sein.« Eine Gesellschaft, die Qualität in alle Welt liefern wolle, brauche alle Erwachsenen und jedes Talent. »Wir verzichten auf keine qualifizierte Kraft in diesem Land«, betonte Goppel und warnte, dass z.B. die Zahl verfügbarer Fachkräfte jeden Tag geringer werde. Jeder müsse mit seinen Fähigkeiten gefördert und dann in die diesen Fähigkeiten entsprechende Position gebracht werde, wo er Bestleistungen erbringen kann, meinte Goppel. »Wir sind für jeden da«, unterstrich er, »wenn - und darauf liegt die Betonung - es notwendig ist!« Das sei die Politik, mit der sich die CSU von anderen unterscheide, mit der sie herausrage - und die sie nun wieder neu begründen müsse. Goppel rief dazu auf, »die Leute mitzunehmen und sich auf sein Gegenüber einzulassen.« Hier habe auch die CSU mitunter Nachholbedarf. Zu lange habe sie z.B. gebraucht, um das Thema Kinderbetreuung aufzugreifen. »Wir geben uns Mühe, für jeden einzelnen da zu sein«, so Goppel: für den Mittelstand, für die Frauen (»Die Frauen sollen merken, dass sie uns so viel wert sind wie wir uns selbst - viele haben das noch nicht entdeckt«), für die Kinder, deren Eltern man zur Seite stehen müsse. Solidarität bedeute aber nicht, immerzu weiter zu teilen (dann habe am Ende schließlich keiner etwas), sondern jedem das zu verschaffen, was er braucht, um Leistung zu bringen. Dieses CSU-Konzept führte MdL Goppel in seiner unterhaltsamen Rede auf den heiligen Martin zurück, den er als Generalsekretär zum »Schutzheiligen der CSU« ernannt habe: Als Martin an der Straße auf einen Schwerkranken traf, stieg er vom Pferd, analysierte die Situation vor Ort und stellte fest, dass der Kranke nur liegend zu transportieren war. Weil er ihn deshalb zurücklassen musste, ließ er ihm seinen halben Mantel und seine halbe Brotzeit, um Hilfe holen zu können (die Hälfte deshalb, weil er selbst ja auch durch die kalte Nacht kommen musste). Martin mobilisierte Hilfskräfte und leitete die Versorgung des Kranken in die Wege. Nachdem alles verfügt war, verschwand Martin und wandte sich seinen ursprünglichen Aufgaben zu. »So hilfsbereit, pragmatisch und gemeinschaftsgebunden handelt einer von der CSU«, so Goppel. Wäre Martin ein Sozialdemokrat gewesen, hätte er beim Wegreiten bemerkt, dass er mit der Teilung von Mantel und Brotzeit das Prinzip des Gleichheitsanspruches verletzt hätte, spekulierte Thomas Goppel. »Als Sozialdemokrat wäre Martin deshalb vom Pferd gestiegen, hätte es mit dem Kranken geteilt und wäre neben ihm verhungert.«

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