Veröffentlicht am 18.03.2010 16:06

LILALU geht an die Schulen

Anna Seliger und Willi Wermelt von LILALU e.V. wollen  „Bildung! Lernen! Spielend!” kontinuierlich ausbauen. EU-Gelder alleine reichen dafür allerdings nicht. „Wir hoffen, dass die Kommune und das Land das Potential erkennt, das in diesem Projekt steckt.” (Foto: bb)
Anna Seliger und Willi Wermelt von LILALU e.V. wollen „Bildung! Lernen! Spielend!” kontinuierlich ausbauen. EU-Gelder alleine reichen dafür allerdings nicht. „Wir hoffen, dass die Kommune und das Land das Potential erkennt, das in diesem Projekt steckt.” (Foto: bb)
Anna Seliger und Willi Wermelt von LILALU e.V. wollen „Bildung! Lernen! Spielend!” kontinuierlich ausbauen. EU-Gelder alleine reichen dafür allerdings nicht. „Wir hoffen, dass die Kommune und das Land das Potential erkennt, das in diesem Projekt steckt.” (Foto: bb)
Anna Seliger und Willi Wermelt von LILALU e.V. wollen „Bildung! Lernen! Spielend!” kontinuierlich ausbauen. EU-Gelder alleine reichen dafür allerdings nicht. „Wir hoffen, dass die Kommune und das Land das Potential erkennt, das in diesem Projekt steckt.” (Foto: bb)
Anna Seliger und Willi Wermelt von LILALU e.V. wollen „Bildung! Lernen! Spielend!” kontinuierlich ausbauen. EU-Gelder alleine reichen dafür allerdings nicht. „Wir hoffen, dass die Kommune und das Land das Potential erkennt, das in diesem Projekt steckt.” (Foto: bb)

Wer LILALU hört, denkt an Ferien, an strahlende Kinder in der Manege, an junge Artisten und Clowns und an das große sommerliche Kinderzirkusfestival im Olympiapark. Doch inzwischen engagiert sich der Verein auch in zahlreichen anderen Projekten, wie etwa „Mädchen an den Ball” in Kooperation mit der Philipp-Lahm-Stiftung und ganz aktuell seit Beginn dieses Schuljahres in „Bildung! Lernen! Spielend!”, das im Rahmen der Ganztagesbetreuung an Grundschulen angeboten wird.

Schulen, die sich an diesem Projekt beteiligen – in München und Umgebung sind es augenblicklich acht Grundschulen – können unter zahlreichen zirzensischen und künstlerischen Kursen für ihre Schülerinnen und Schüler wählen. Zweimal in der Woche sind dann nachmittags die LILALU-Betreuer – Pädagogen, Künstler und Artisten – vor Ort, um mit den Kindern zu jonglieren oder Werkstücke zu gestalten.

Von LILALU begeistert

Die Schulleiterin der Germeringer Kleinfeldschule, Anita Bock, ist von dem Projekt begeistert. Sie lernte LILALU auf einer der Gala-Vorstellungen im Circus Krone kennen und fragte bei Projektleiterin Anna Seliger an, ob es nicht möglich sei, LILALU in den schulischen Ablauf zu integrieren. Damals – Anita Bock arbeitete noch an der Walliser Schule in Fürstenried West – scheiterte es an den finanziellen Möglichkeiten. Doch inzwischen wird „Bildung! Lernen! Spielend!” als Modellprojekt drei Jahre lang von der EU gefördert, und damit stehen dem Verein derzeit die Mittel zur Verfügung, es im Rahmen der außerschulischen Jugendbildung, sprich in der Nachmittagsbetreuung von Schulen, anzubieten.

Als Anita Bock an die Kleinfeldschule nach Germering wechselte, fragte sie bei Anna Seliger an, ob es nicht möglich wäre, das Projekt auch im Münchner Umland zu installieren. Und so bietet nun nicht nur die Walliser Schule die LILALU-Kurse an, sondern auch die Germeringer Grundschule an der Kleinfeldstraße. „Die Kinder haben uns die Kurse aus den Händen gerissen”, stellt Anita Bock fest. Es sei toll zu sehen, mit welch einer Freude die Schülerinnen und Schüler daran teilnehmen und wie sie den Mut fassten, das Erlernte auch vor Zuschauern zu präsentieren. Die Jongliergruppe war bereits als Vorgruppe zum Weihnachtsspiel zu sehen und auch beim Faschingsprogramm der Schule traten die jungen Jongleure auf.

Im Werkraum wird derweil an der Verschönerung der Schule gearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler haben ihre bereits fertiggestellten Arbeiten – selbst gebastelte Spiele und anderes mehr – vor dem Weihnachtsspiel verkauft und konnten 170 Euro einnehmen. Davon wurde neues Material angeschafft, und jetzt sollen die Wände des Flurs, der zur Turnhalle führt, farbig gestaltet werden. „Damit die Kinder ihn gerne entlang gehen”, sagt die Schulleiterin. Im Moment sei es dort eher trist und grau.

Der Bedarf ist da

Bis 25 Schülerinnen und Schüler der ersten bis vierten Klassen können jeweils an einem der Kurse teilnehmen. LILALU-Projektleiterin Anna Seliger und der Vorsitzende des Vereins „LILALU e.V.”, Willi Wermelt, möchten das Projekt in den nächsten Jahren auf 30 bis 40 Schulen in München und dem Umland ausdehnen. „Das geht nur bei einer Co-Finanzierung”, wissen die Beiden. „Wir hoffen, dass die Kommune und das Land das Potential erkennt, das in diesem Projekt steckt.”

Im Moment bietet der Verein die Kurse kostenfrei für die Schulen an. „Es ist ein Rundum-Sorglos-Paket. Wir sorgen für die Honorarkräfte”, erklärt Willi Wermelt. Der Folgeantrag an die EU, der jedes Jahr neu gestellt werden muss, geht demnächst an die zuständigen Stellen. Daneben hat auch das Bundesamt für Migration Mittel zur Verfügung gestellt, der Rest wird durch Eigenmittel des Vereins, Stiftungsgelder und Spenden aufgebracht.

„In München gibt es 150 Grundschulen. Diese sollen in den nächsten zehn Jahren zu ganztagesbetreuten Schulen ausgebaut werden”, konstatiert Anna Seliger. Der Bedarf sei also vorhanden. „Schon jetzt melden sich viel mehr Schulen, als wir bedienen können.” Dennoch, so versichern die beiden LILALU-Verantwortlichen, versuche man in Schulen, die dringende Nachfrage hätten, das Angebot zu ermöglichen. Ganz aktuell laufen Gespräche mit der Winthirschule in Neuhausen, deren Schulleiterin Eva Wobido, das Projekt ebenfalls in die Nachmittagsbetreuung integrieren möchte. „Schulen, die Interesse haben, können sich immer bei uns melden”, versichert Anna Seliger.

Teamgeist und Fair Play

In jedem der LILALU-Workshop werden die Schüler von zwei Betreuern – Pädagogen, Künstlern oder Artisten – angeleitet. Wichtig ist dabei neben der Freude am Tun der Erwerb der sogenannten „soft skills”, d.h. von Schlüsselqualifikationen, zu denen soziale, kommunikative, methodische, emotionale und interkulturelle Kompetenz zählen. Bei LILALU geht es immer auch um spielerischen Spracherwerb und Integration, um Teamgeist und Fair Play. Deshalb wurden zu Schuljahresbeginn, als das Projekt startete, ganz bewusst auch Schulen mit hohem Migrantionsanteil berücksichtigt, wie etwa die Grundschule an der Paulckestraße im Hasenbergl, wo der Migrationsanteil 94 Prozent beträgt. Am Westkreuz konnten zum Halbjahr zwei Kurse an der Grundschule am Ravensburger Ring starten. Dort wird HipHop und Breakdance angeboten.

Da es sich bei „Bildung! Lernen! Spielend!” um ein Modellprojekt handelt, wird es auch dementsprechend ausgewertet. „Für uns ist jedes Kind wichtig”, sagt Anna Seliger. „Wir wollen nicht, dass auch nur ein Kind untergeht.” Und Anita Bock von der Germeringer Kleinfeldschule hofft ganz einfach, „dass dieses tolle Projekt die nächsten vier Jahre fortgesetzt wird.”

north